
Beitragsbemessungsgrenzen steigen: Millionen Beschäftigte zahlen 2026 mehr in Renten- und Krankenkassen.
Foto: Jens Büttner
Regierung plant Steigerung der Sozialabgaben: Das kommt 2026 auf Beschäftigte zu
Krankenkasse und Rente werden 2026 teurer. Besonders die Mittelschicht ist von der Erhöhung der Beitragsgrenzen betroffen.
Beitragsgrenzen werden spürbar angehoben
Das Bundeskabinett wird am Mittwoch eine Verordnung beschließen, die für Millionen Beschäftigte finanzielle Folgen hat. Die Beitragsbemessungsgrenzen für die Renten- sowie Kranken- und Pflegeversicherung sollen 2026 deutlich steigen. Für viele gesetzlich Versicherte bedeutet das: Sie zahlen mehr – teilweise deutlich mehr.
Mehrbelastung für Millionen gutverdienende
Beschäftigte In der Rentenversicherung soll die Bemessungsgrenze von derzeit 8050 Euro auf 8450 Euro steigen. Das betrifft rund 2,1 Millionen Gutverdienende – knapp zehn Prozent aller Vollzeitbeschäftigten. Bei der Kranken- und Pflegeversicherung klettert die Grenze auf 5812,50 Euro. Gleichzeitig rutscht die Schwelle zum Wechsel in die private Krankenversicherung auf 6450 Euro brutto monatlich – bislang lag sie bei 6150 Euro.
Was die Erhöhung für Beschäftigte bedeutet
Wer ein Bruttogehalt zwischen 6000 und 8000 Euro bezieht, zahlt künftig rund 33 Euro mehr pro Monat in die Sozialkassen. Ab einem Einkommen von 8500 Euro sind es sogar etwa 75 Euro monatlich. Die Erhöhungen orientieren sich offiziell an der Lohnentwicklung, doch der Mittelstand kritisiert die Pläne scharf.
Kritik an steigenden Lohnnebenkosten
Gitta Connemann (CDU), Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium, warnt vor einer Schwächung des Wirtschaftsstandorts. Die steigenden Sozialabgaben würden gerade die Mittelschicht „ins Mark treffen“. Auch der GKV-Spitzenverband zeigt sich besorgt: Trotz aller Maßnahmen sei eine Erhöhung der Zusatzbeiträge in der Krankenversicherung ab 2026 wahrscheinlich.
Krankenkassen fordern mehr Bundesmittel
Die gesetzlichen Krankenkassen kämpfen mit massiven Ausgabensteigerungen. Allein im Jahr 2025 wird ein Defizit von rund vier Milliarden Euro erwartet. Eine Lösung sehen die Kassen in höheren Bundeszuschüssen – etwa für Leistungen, die sie im Auftrag des Staates übernehmen, zum Beispiel für Bürgergeld-Empfänger. Am 15. Oktober legt der Schätzerkreis der GKV seine Finanzprognose vor – dann könnte die nächste Beitragsrunde bereits absehbar sein. Das berichtet merkur.de. (mca)