
Die Umstellung von L- auf H-Gas sollte kostenneutral sein – nun drohen Millionen-Mehrkosten für Verbraucher.
Foto: Marijan Murat
Statt Entlastung droht neue Gasumlage! Verbraucher stehen vor Mehrkosten
Experten schlugen einst Entwarnung – doch nun rückt eine neue Gasumlage für Haushalte in greifbare Nähe.
Gasumstellung bringt neue Sorgen für Verbraucher
In Deutschland stehen Millionen Haushalte vor einer finanziellen Belastung: Die geplante Umstellung von L-Gas auf H-Gas sollte ursprünglich keine Preissteigerung verursachen. Doch mittlerweile warnt die Bundesnetzagentur vor möglichen Manipulationen bei der Umwandlung – besonders in den Monaten Mai bis Juli. In mehreren Regionen seien auffällig viele Umstellungen registriert worden, nun wird gegen mehrere Verantwortliche ermittelt.
Verdacht auf Manipulation durch große Versorger
Betroffen sind sogenannte Bilanzkreisverantwortliche – meist große Energieunternehmen. Sie stehen im Verdacht, durch gezielte Umwandlungen von L- auf das teurere H-Gas finanzielle Vorteile erlangt zu haben. Der Schaden: bis zu 60 Millionen Euro. Diese Summe könnte bald als sogenannte Konvertierungsumlage auf die Endverbraucher umgelegt werden. Die Bundesnetzagentur führt die Untersuchungen gemeinsam mit weiteren Behörden durch.
Warum die Umstellung eigentlich keine Mehrkosten bringen sollte
H-Gas ist zwar teurer, besitzt jedoch einen höheren Brennwert. Daher sollten Kunden insgesamt nicht mehr zahlen müssen – so lautete bisher die Einschätzung von Experten. Prinzipiell werden beide Gasarten in getrennten Netzen geführt. Ist L-Gas nicht verfügbar, wird H-Gas eingespeist. Die derzeit auffällige Häufung von Umwandlungen weckt allerdings Zweifel an einem reibungslosen Ablauf.
Verbraucher droht bald neue Umlage
Die ursprüngliche Entlastung durch die Abschaffung der Gasspeicherumlage könnte somit zunichte gemacht werden. Eine neue Konvertierungsumlage steht im Raum, deren konkrete Höhe noch nicht feststeht. Für viele Bürger kommt das als herber Rückschlag – gerade in Zeiten ohnehin steigender Lebenshaltungskosten. Die Bundesnetzagentur will bis Jahresende Ergebnisse liefern. Das berichtet karlsruhe-insider.de. (isw)