Digitalisierung im Steuerwesen: Ab 2026 bekommen Menschen ihre Bescheide nur noch digital, Papier nur auf Widerspruch.
Foto: Monika Skolimowska
Steuerrevolution! Elster stellt bekannten Service um
Ab 2026 erhalten Steuerzahler ihre Bescheide standardmäßig digital über Elster. Wer Papier will, muss widersprechen.
Steuerbescheide werden ab 2026 digital
Ab dem Jahr 2026 bekommen alle Bürgerinnen und Bürger in Deutschland ihren Steuerbescheid automatisch in digitaler Form. Das betrifft alle, die ihre Einkommensteuererklärung über das Elster-Portal einreichen. Wer weiterhin Papier bevorzugt, muss aktiv widersprechen. Die Umstellung ist Teil des Vierten Bürokratieentlastungsgesetzes (BEG IV), das im Oktober 2024 verkündet wurde.
E-Mail statt Briefkasten
Künftig informiert das Finanzamt per E-Mail, sobald ein neuer Bescheid vorliegt. Dieser kann im Elster-Portal oder über eine zugelassene Steuersoftware als PDF heruntergeladen werden. Die digitalen Bescheide sind rechtlich den Papierdokumenten gleichgestellt – sie lassen sich speichern, archivieren oder ausdrucken. Damit entfällt das Warten auf den Briefkasten und der Papieraufwand sinkt deutlich.
Widerspruch möglich, aber aktiv nötig
Wer seine Bescheide weiterhin auf Papier erhalten möchte, kann im persönlichen Elster-Konto unter „Formulare & Leistungen“ widersprechen. Eine Begründung ist nicht nötig. Der Widerspruch gilt dann dauerhaft für alle zukünftigen Bescheide. Ohne diesen Schritt erfolgt die Bekanntgabe automatisch elektronisch – ein Paradigmenwechsel, denn bisher mussten Steuerpflichtige ausdrücklich zustimmen.
Wichtig: Fristen und Gleichstellung
Das Datum der Bereitstellung im elektronischen Postfach gilt künftig als offizieller Bekanntgabetag – entscheidend für mögliche Einsprüche. Steuerpflichtige sollten daher ihr Postfach regelmäßig prüfen. Laut Finanzverwaltung bleiben alle Rechte und Pflichten unverändert. Die Einführung des elektronischen Steuerbescheids gilt als wichtiger Schritt zur Digitalisierung und Entlastung der Behörden – und für viele als praktischer Fortschritt im Alltag. Das berichtet die Frankfurter Rundschau. (mca)