
Deutschlands Stromnetz ist überlastet – und das ausgerechnet jetzt, wo Rechenzentren für KI-Initiativen dringend Strom brauchen.
Foto: Jan Woitas
Stromnetz am Limit: Darum steht Deutschland bei KI-Plänen vor dem Kollaps
Der KI-Ausbau stockt: Marode Netze und jahrelange Wartezeiten gefährden Deutschlands Zukunft als Hightech-Standort.
KI-Pläne scheitern am Stromnetz
Deutschlands Stromnetz droht zum Stolperstein für die angekündigte Digitalisierungsoffensive der Bundesregierung zu werden. Bundeskanzler Friedrich Merz plant, Deutschland zur führenden KI-Nation Europas zu machen. Doch Fachleute schlagen Alarm: Marode Leitungen, überlastete Netze und jahrelange Wartezeiten für neue Anschlüsse bremsen Investitionen – insbesondere bei großen Rechenzentren, die für Künstliche Intelligenz essenziell sind.
Wartezeiten bis zu 13 Jahren
In Metropolen wie Frankfurt kann es bis zu zehn Jahre dauern, bis ein Rechenzentrum an das Stromnetz angeschlossen wird. In ländlicheren Regionen liegt die Wartezeit sogar bei bis zu 13 Jahren. Viele Unternehmen ziehen deshalb den Stecker und weichen auf Länder aus, in denen die Infrastruktur bereits vorhanden ist. Fachleute sprechen von einer massiven Standortgefährdung – mit potenziell verheerenden Folgen für die deutsche Wirtschaft.
Milliarden fehlen für den Netzausbau
Der Investitionsbedarf ist riesig: Zwar planen die Netzbetreiber aktuell rund 15 Milliarden Euro für den Netzausbau ein – nötig wären laut Experten jedoch mindestens 34 Milliarden Euro. Ohne diesen Kraftakt könne Deutschland seine selbst gesteckten Ziele nicht erreichen. Statt einer Verdreifachung der Kapazitäten bis 2030, wie von der EU angestrebt, halten Experten bestenfalls eine Verdopplung für realistisch.
Drohende Abwanderung von Schlüsselindustrien
Die Schwächen des Stromnetzes könnten zum Risiko für den gesamten Wirtschaftsstandort werden. Branchen, die auf stabile und leistungsfähige Energieversorgung angewiesen sind – darunter IT, KI, Cloud-Services oder Halbleiterindustrie – könnten Deutschland den Rücken kehren. Die Folgen wären gravierend: weniger Innovation, weniger Investitionen, weniger Wachstum. Das berichtet karlsruhe-insider.de. (isw)