
Die Merz-Regierung plant, eine jahrelange Supermarkt-Pflicht abzuschaffen.Von der Änderung sind Millionen Kunden betroffen.
Foto: Sebastian Kahnert/Symbolbild
Supermarkt-Pflicht steht vor dem Aus: Das müssen Verbraucher jetzt wissen
Die Bundesregierung plant eine einschneidende Änderung für alle Supermärkte. Millionen Kunden in ganz Deutschland wären von ihr betroffen. Das Vorhaben sorgt für hitzige Debatten.
Künftig keine Bonpflicht mehr: Das sind die Pläne der Regierung
Die sogenannte Bonpflicht in Deutschland soll nach knapp fünf Jahren wieder abgeschafft werden. Die neue schwarz-rote Bundesregierung unter Kanzler Friedrich Merz plant im Rahmen ihres „Sofortprogramms für den Bürokratierückbau“, diese Regelung aufzuheben. Vor allem viele Einzelhändler begrüßen diesen Schritt, während Steuergewerkschaften scharfe Kritik üben.
Warum gibt es die Bonpflicht in Deutschland?
Seit Anfang 2020 sind Händler mit elektronischen Kassensystemen gesetzlich verpflichtet, bei jedem Kauf einen Kassenbon auszustellen – unabhängig davon, ob die Kunden diesen wünschen. Ziel war es, Steuerbetrug zu erschweren und Schwarzumsätze im Einzelhandel transparenter zu machen. Besonders bei Kleinstbeträgen an Bäckertheken, Kiosken oder Imbissständen sollte so Manipulationen entgegengewirkt werden.
Kritik aus Steuerkreisen: Verlust einer wichtigen Kontrollmaßnahme
Die geplante Abschaffung sorgt bei der Deutschen Steuer-Gewerkschaft (DSTG) für Unverständnis. DSTG-Chef Florian Köbler warnt laut hna.de, das Ende der Bonpflicht sende „ein fatales Signal“, gerade in Zeiten knapper öffentlicher Kassen. Er verweist darauf, dass die Regelung Steuerbetrug spürbar erschwert habe, auch wenn zusätzliche Kontrollen weiter nötig seien.
Händler begrüßen die Neuerung
Im Einzelhandel hingegen stößt das Vorhaben auf Zustimmung. Viele Händler empfinden die Bonpflicht als unnötige Bürokratie und sehen darin eine Ressourcenverschwendung – sowohl in Papier als auch im Arbeitsaufwand. Gerade in kleineren Geschäften verursachen ungenutzte Kassenbons täglich Müllberge. Das berichtete hna.de. (dpa/fk)
Dieser Artikel erschien erstmals am 21.06.2025 auf unserem Portal.