Touristen sind bei sonnigem Wetter im Ostseebad Zinnowitz am Strand unterwegs.

Hoher Luxusverbrauch bringt die Trinkwasserversorgung auf Usedom an ihre Grenzen.

Foto: Stefan Sauer

Verbraucher

Urlaubsregion in Deutschland schlägt Alarm! Trinkwasser wird knapp

16. August 2025 // 12:00

Auf Usedom hat die Wasserversorgung in der Urlaubssaison ihre Belastungsgrenze erreicht.

Luxusurlaub und Wasserverbrauch im Konflikt

Auf der Ostseeinsel Usedom spitzt sich die Trinkwasserversorgung in der Hochsaison zu. Besonders morgens, wenn Hotelgäste duschen und Pools sprudeln, bricht in einigen Haushalten der Wasserdruck spürbar ein. Rund 17.000 Kubikmeter fließen täglich auf die Insel – ein Wert, der sich gefährlich dem technischen Limit nähert.

Hoher Bedarf im Luxustourismus

Luxusgäste verbrauchen bis zu 350 Liter Trinkwasser pro Tag, fast dreimal so viel wie ein durchschnittlicher Haushalt. Whirlpools, große Spa-Bereiche und Pools treiben den Verbrauch in die Höhe. Dabei zählt Usedom nur etwa 31.000 Einwohner, bietet aber rund 80.000 Gästebetten. In Spitzenzeiten gleicht die Insel damit einer Großstadt.

Natürliche Grenzen der Wasserspeicherung

Usedoms Sandboden kann Regenwasser nur schlecht speichern, und es dauert Jahre, bis Niederschläge das Grundwasser erreichen. Diese geologischen Bedingungen verschärfen das Ungleichgewicht zwischen Verbrauch und Nachschub. Gemeinden setzen daher zunehmend auf Maßnahmen wie Regenwasserrückhaltung und zusätzliche Speichersysteme.

Wasser vom Festland und steigende Preise

Um Engpässe zu vermeiden, bezieht die Insel inzwischen etwa ein Drittel ihres Wassers vom Festland. Doch die Pumpanlagen stoßen an räumliche und finanzielle Grenzen. Der Wasserpreis liegt inzwischen bei 3,17 Euro pro Kubikmeter – deutlich über dem Bundesdurchschnitt.

Nachhaltige Lösungen für die Zukunft

Landkreise und Kommunen arbeiten an Strategien wie effizienterer Pumptechnik, regionalem Wassermanagement und Wasserrecycling in Hotels. Ziel ist es, die Versorgung langfristig zu sichern – und Gästen wie Einwohnern einen Sommer ohne Wasserknappheit zu ermöglichen. Das berichtet karlsruhe-insider.de. (isw)