Verbraucherschützer warnen: Teure Restschuldversicherungen erhöhen Kreditzinsen. Eine Studie zeigt, dass fast ein Drittel der Kreditnehmer betroffen ist.
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Verbraucherzentrale alarmiert! Vor dieser Versicherung warnen Experten
Banken bieten beim Kredit oft eine Restschuldversicherung an. Doch Verbraucherschützer warnen: teuer, lückenhaft und meist überflüssig.
Verbraucherschützer: Restschuldversicherung oft teuer und nutzlos
Viele Verbraucher kennen das: Beim Kreditabschluss wird ihnen zusätzlich eine Versicherung angeboten – meist als Restschuld- oder Ratenschutzversicherung. Sie soll Kreditraten im Falle von Krankheit, Arbeitslosigkeit oder Tod absichern. Doch laut der Verbraucherzentrale sind solche Produkte in vielen Fällen unnötig. Sie enthalten zahlreiche Ausschlüsse, hohe Kosten und komplizierte Vertragsbedingungen. Eine Studie der Finanzaufsicht BaFin ergab, dass fast ein Drittel aller Kreditnehmer solche Policen abschließt – oft ohne den tatsächlichen Nutzen zu kennen.
Restschuldversicherung kann den Kredit massiv verteuern
Ein zentrales Problem liegt in der Preisgestaltung. Die Versicherungsprämie wird häufig als Einmalzahlung direkt in den Kredit integriert – und dadurch mitverzinst. So steigt der effektive Jahreszins, ohne dass dies im Vertrag transparent ausgewiesen ist. Die Verbraucherzentrale kritisiert außerdem, dass viele Vermittler nicht ausreichend geschult sind und Kunden die Risiken nicht richtig erklärt bekommen. Besonders Möbelhäuser, Autohändler und Online-Kreditportale würden auf hohe Provisionen setzen, anstatt den tatsächlichen Bedarf zu prüfen.
Gesetzliche Änderungen ab 2025 sollen Verbraucher schützen
Ab dem 2. Januar 2025 gilt eine neue Regelung: Zwischen Kredit- und Versicherungsvertrag muss mindestens eine Woche liegen. Ziel ist, dass Verbraucher Zeit haben, das Angebot zu prüfen. „Viele wurden bislang überrumpelt und dachten, sie bekämen den Kredit nur mit Versicherung“, erklärte Bundesverbraucherschutzministerin Steffi Lemke. Wer bereits eine Restschuldversicherung besitzt, kann diese kündigen oder unter Umständen widerrufen. Wichtig ist dabei, Fristen einzuhalten und die Kündigung schriftlich per Einwurfeinschreiben zu versenden.
Bessere Alternativen zur Absicherung
Experten raten, vor Abschluss einer teuren Restschuldversicherung andere Möglichkeiten zu prüfen. In vielen Fällen reicht bereits die gesetzliche Arbeitslosen- oder Krankenversicherung als Grundschutz aus. Für größere Finanzierungen empfehlen sich gezielte Produkte wie eine Risikolebensversicherung oder eine Berufsunfähigkeitsversicherung – meist deutlich günstiger und mit klaren Leistungen. Wer Streit mit dem Versicherer hat, kann sich an den Ombudsmann wenden, der neutral vermittelt und häufig kostenfrei hilft. Das berichtet msn. (mca)