
Kraftstoffpreise in Deutschland schwanken stark: Bis zu 18 Preisänderungen täglich erschweren das günstige Tanken. Verbraucher sind oft verwirrt.
Foto: Marijan Murat/Symbolbild
Günstig Tanken wird immer schwerer: Warum Autofahrer nun besonders getroffen sind
Wann kann man günstig Tanken? Das fragen sich viele Autofahrer. Doch die Spritpreise schwanken aktuell so heftig, dass Tanken schwer wird.
Günstig Tanken ist immer schwerer
Der Kraftstoffmarkt in Deutschland wird immer undurchsichtiger. Laut einer aktuellen Untersuchung des Bundeskartellamts ändern sich die Preise an Tankstellen mittlerweile bis zu 18-mal täglich – vor zehn Jahren waren es nur vier bis fünf Mal. Verbraucher tun sich daher immer schwerer, den günstigsten Zeitpunkt zum Tanken zu erwischen.
Immer weniger Autofahrer tanken günstig
Die steigende Zahl der Preisänderungen hat direkte Folgen für die Autofahrer: 2023 schafften es nur noch 43 Prozent der Tankenden, zu einem günstigen Preis zu tanken – 2015 waren es noch knapp 60 Prozent. Das liegt vor allem daran, dass sich die Preise innerhalb kürzester Zeit ändern. Viele Fahrer vergleichen die Preise per App oder Online-Portal, doch oft erleben sie an der Zapfsäule eine böse Überraschung.
Auch die Markttransparenzstelle für Kraftstoffe bekommt regelmäßig Beschwerden von Verbrauchern. Manche berichten, dass sich der Preis zwischen Preisvergleich und Ankunft an der Tankstelle bereits verändert hatte.
Spritpreise: So regeln es andere Länder
Das Kartellamt hat auch Preisregulierungen aus anderen Ländern untersucht. In Österreich und Teilen Australiens gibt es Systeme, die Preisänderungen begrenzen. Dort darf der Spritpreis beispielsweise nur einmal täglich erhöht, aber mehrfach gesenkt werden. Ob ein solches Modell auch in Deutschland helfen könnte, ist jedoch unklar.
Der ADAC fordert dennoch weitere Untersuchungen. „Preisänderungen kann der Verbraucher auch für sich nutzen. Werden es zu viele, verwirrt es aber“, sagt ADAC-Experte Christian Laberer. Wichtig sei, dass mögliche Maßnahmen keine Nachteile für Autofahrer bringen. (dpa/fi)