
„Die absehbare Einigung ist in jedem Fall im Sinne der Fahrgäste, die für weitere Streikmaßnahmen immer weniger Verständnis gehabt hätten“, teilte der Fahrgastverband Pro Bahn mit.
Foto: Martin Schutt/dpa
Keine Streiks rund um Ostern: GDL und DB verhandeln wieder
Aufatmen für Bahnreisende: Die Lokführergewerkschaft GDL und die Deutschen Bahn verhandeln und im Tarifkonflikt zeichnet sich eine Einigung ab.
„Beide Parteien sind zuversichtlich, in der nächsten Woche ein Ergebnis mitteilen zu können“, teilten der Konzern und die Gewerkschaft mit. „Die GDL sieht bis dahin von weiteren Streiks ab“, hieß es weiter. Die GDL und Bahn überraschten dabei auch mit der Nachricht, dass sie überhaupt wieder miteinander verhandeln.
Mit der Wiederaufnahme der Verhandlungen verpflichtete sich die GDL nun, für die Dauer der Gespräche auf weitere Streiks zu verzichten.
Osterferien in den Startlöchern
Zwei Wochen vor Ostern dürfte das für viele Fahrgäste eine gute Nachricht sein. In einigen Bundesländern beginnen bereits an diesem Montag die Osterferien. Vor diesem Hintergrund hatte Bundesverkehrsminister Volker Wissing die Gewerkschaften im Luftverkehr und bei der Bahn dazu aufgerufen, einen Osterfrieden einzuhalten.
Zuspruch vom Fahrgastverband Pro Bahn
Zuspruch kam auch vom Fahrgastverband Pro Bahn. „Die absehbare Einigung ist in jedem Fall im Sinne der Fahrgäste, die für weitere Streikmaßnahmen immer weniger Verständnis gehabt hätten“, sagte der Vorsitzende Detlef Neuß. Gerade in der reiseintensiven Osterzeit wären Streiks ein Rückschlag für die Mobilitätswende.
Weniger Arbeitszeit als Streitthema
Knackpunkt der Verhandlungen war zuletzt der Streit um eine von der GDL geforderte Arbeitszeitreduzierung für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Wochenstunden bei gleichbleibendem Gehalt. Die Bahn hatte sich bisher bereit gezeigt, die Arbeitszeit auf 36 Stunden ohne finanzielle Einbußen in zwei Schritten bis 2028 abzusenken. GDL-Chef Claus Weselsky ließ sich darauf aber nicht ein.
Die Gewerkschaft hat bereits mit mehr als zwei Dutzend anderen Eisenbahnunternehmen Tarifverträge abgeschlossen, in denen die 35-Stunden-Woche festgeschrieben ist. Diese stehen allerdings unter dem Vorbehalt, dass auch der bundeseigene Bahnkonzern sich auf einen solchen Abschluss einlässt. Ansonsten würden die bestehenden Verträge entsprechend angepasst. Weselsky will das verhindern.