
Laut Anklage verkaufte der Elsflether nicht nur selbst gezüchtetes Marihuana (Foto), sondern auch Kokain, Amphetamine und Ecstasy-Tabletten.
Foto: Marcus Brandt
Doch nicht abhörsicher: Eigenes Handy bringt Elsflether Drogendealer vor Gericht
Ein 27 Jahre alter Elsflether muss sich seit dieser Woche wegen Drogenanbaus und Rauschgift-Handel „in nicht geringer Menge“ vor Gericht verantworten. Zum Verhängnis war ihm sein Handy geworden.
Der 27-jährige Drogendealer dachte, dass sein eigens dafür gekauftes Telefon abhörsicher sei. Dem war aber nicht so. Die Polizei trickste die installierte Software aus und fand somit heraus, dass der Angeklagte im Sommer 2020 in seinen Wohnungen in Elsfleth und Delmenhorst Drogenplantagen betrieb.
Laut Anklage verkaufte der Elsflether nicht nur selbst gezüchtetes Marihuana, sondern auch Kokain, Amphetamine und Ecstasy-Tabletten. Mit seinen Drogengeschäften hat er den Ermittlungen zufolge 24.800 Euro verdient. Dieses Drogengeld muss der 27-Jährige nun an den Staat zurückzahlen.
Elsflether ist „Opfer“ der Encrochat-Enthüllungen
Sein scheinbar abhörsicheres Handy von dem Anbieter Encrochat war dem Angeklagten zum Verhängnis geworden. 2020 war es französischen Behörden gelungen, den Server von Encrochat zu knacken. Fortan konnten weltweit Handygespräche von Schwerstkriminellen abgehört werden, so auch die des jetzt angeklagten Elsflethers. Frei und offen hatte er in den jeweiligen Gesprächen sein Rauschgift angeboten, konnte er doch eigentlich nicht entdeckt werden.
Zweites Verfahren gegen den Drogenhändler läuft noch
Anfang der Woche wurde zudem bekannt, dass das Verfahren in Oldenburg nicht das einzige Problem des mutmaßlichen Drogenhändlers ist. Gegen ihn ist ein weiteres Verfahren vor dem Osnabrücker Landgericht anhängig. Da geht es um den Besitz von 420 Gramm Kokain und Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz. Das Oldenburger Verfahren wird nun bis zur Urteilsverkündung fortgesetzt, erst danach soll Osnabrück urteilen. (vd)