
Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen des Jahres gibt es wieder ein emsiges Summen in Gärten und Parks: Die ersten Hummelköniginnen sind aus ihrem Winterschlaf erwacht.
Foto: Göwert
NABU: Mit der „HummelMap“ dem Summen auf der Spur
Wenn es Frühling wird, dann summt es in den Gärten: Was da so an Hummeln unterwegs ist, erfassen Ehrenamtliche des NABU. Die HummelMap hilft ihnen dabei, ihre Funde zu dokumentieren. Es werden noch Mitstreiter gesucht.
Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen des Jahres erwachen die Hummelköniginnen aus ihrem Winterschlaf und beleben Gärten und Parks in Norddeutschland mit ihrem emsigen Summen. Der NABU Niedersachsen hat sein landesweites Hummelerfassungsprojekt erfolgreich abgeschlossen. Das Projekt, das vor vier Jahren startete, zielte darauf ab, die Verbreitung der Hummelarten in Niedersachsen, Hamburg und Bremen systematisch zu erfassen und zu dokumentieren. Unterstützt wurde es von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung.
Hummelschutz digital
Das Herzstück des Projekts ist die HummelMap, ein Online-Erfassungsportal, das Naturfreunden die Möglichkeit bietet, ihre Hummelsichtungen zu melden. Diese Plattform ermöglicht es, nicht nur Ort, Zeit und Art der Sichtung zu dokumentieren, sondern auch Informationen über den Lebensraum und potenzielle Gefahrenquellen anzugeben. Dr. Holger Buschmann, Landesvorsitzender des NABU Niedersachsen, betont die Bedeutung dieser Daten für den Schutz der Hummeln und ihrer Lebensräume.
„Die HummelMap eröffnet uns völlig neue Möglichkeiten, die Verbreitung wichtiger Bestäuber besser zu verstehen und ihre Lebensräume gezielt zu schützen.“ Nicole Feige, Projektleiterin, ergänzt, dass diese Informationen helfen, gezielte Maßnahmen zum Schutz der Hummeln und Wildbienen zu entwickeln.
So funktioniert die HummelMap
Die Nutzung der HummelMap ist einfach: Beobachtungen können online unter www.hummelmap.de eingetragen werden. Für unterwegs gibt es eine kostenlose App im Google Play Store und App Store. Melder mit Grundkenntnissen in der Hummelbestimmung können sich registrieren. Fachleute prüfen die eingehenden Daten, um die Qualität der Beobachtungen sicherzustellen. Eine öffentliche Karte im 5x5 km-Raster zeigt die gesammelten Daten, während detailliertere Informationen registrierten Nutzern vorbehalten sind.
Gemeinsam für die Hummeln
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor des Projekts ist das Engagement zahlreicher Ehrenamtlicher, die ihre Daten zur Verfügung stellen. Der NABU Niedersachsen organisierte Bestimmungsseminare und Exkursionen, um die Teilnehmer zu schulen und mit Hilfsmitteln auszustatten. Die fachliche Unterstützung des Wildbienen-Experten Rolf Witt trug ebenfalls zur erfolgreichen Umsetzung bei. In einigen Regionen Niedersachsens haben sich Monitoring-Teams gebildet, die eigenständig auf Hummelsuche gehen und ihre Beobachtungen melden. Nicole Feige kündigt an, dass eine NABU-Landesarbeitsgruppe für Hummeln und Wildbienen gegründet werden soll, um den Austausch und gemeinsame Exkursionen fortzusetzen.
Mitmachen und Austausch
Begleitend zum Projekt wurde ein neuer Hummel-Leporello veröffentlicht, der die Artenvielfalt in Niedersachsen erklärt. Dieser, die Hummelbroschüre und Postkarten können beim NABU Niedersachsen gegen eine kleine Spende bestellt werden. Bereits über 100 Naturbegeisterte sind Teil der HummelMap-Community mit 600 Beobachtungen. Diese Daten sollen in den kommenden Jahren ausgewertet werden, um wichtige Erkenntnisse für den Artenschutz zu gewinnen. Neue Mitstreiter sind jederzeit willkommen und können sich beim NABU Niedersachsen melden.
Ein Teil des großen Ganzen
Die HummelMap ergänzt die bestehenden Erfassungsprogramme des NABU Niedersachsen, wie die Meldesysteme für Biber, Fledermäuse und Amphibien & Reptilien. Gemeinsam setzen sie sich für den Schutz der heimischen Tierwelt ein. Weitere Informationen finden Interessierte unter www.hummelmap.de. (pm/yvo/ki)