Jenning Harms zeigt die Plakette, die seine Aufnahme in die Hall of Fame beweist.

Jenning Harms zeigt die Plakette, die seine Aufnahme in die Hall of Fame beweist.

Foto: Reim

Wesermarsch

Nordenhamer Lehrer in amerikanischer Hall of Fame

Von Ellen Reim
13. Oktober 2017 // 17:34

In die Hall of Fame, zu Deutsch Ruhmeshalle, einer amerikanischen Schule schafft es kaum jemand. Erst recht nicht aus Deutschland. Johann, genannt Jenning, Harms ist es gelungen. Die altehrwürdige und teure Cheshire Academy in Connecticut hat ihm Ernennungsurkunde und Plakette nun nach Deutschland geschickt. Jenning Harms ist inzwischen 87 Jahre alt. In Nordenham ist er ein bekannter Mann. Einerseits, weil er in den 50er Jahren beim SV Nordenham Fußball spielte – damals in der zweithöchsten deutschen Liga. Andererseits, weil er ab den 1970er Jahren am Gymnasium Nordenham unterrichtete.

Coach der Leichtathleten

An der Cheshire Academy an der Ostküste der Vereinigten Staaten von Amerika kennt man ihn ebenfalls für Sport und Lehre. Dort nämlich unterrichtete Jenning Harms von 1958 an insgesamt neun Jahre lang. Er war zu jener Zeit auch Trainer oder Coach – vor allem für das Leichtathletikteam der Privatschule. „Wir haben viele Wettkämpfe bestritten gegen andere Schulen und Colleges, und mitunter blieben wir die ganze Saison über ungeschlagen“, erinnert sich der Nordenhamer. Die Erfolge sind offenkundig auch den Sportlern in Erinnerung geblieben, die Jenning Harms damals betreute. „Meine Jungs haben sich stark dafür gemacht, dass ich die Ehrung bekomme“, freut er sich.

Für ehemaligen Trainer eingesetzt

Die „Jungs“ sind heute alle in den 60ern. Wie in den Vereinigten Staaten üblich, haben viele von ihnen eine große Verbundenheit zu ihrer früheren Schule bewahrt. „Mit einigen bin ich auch noch in Verbindung. Zum Beispiel mit Bob Burke. Das war ein hervorragender Leichtathlet. Der stieß die Kugel unheimlich weit und lief die 100 Yards in 10,3 Sekunden.“ Der Einsatz der früheren Sportler für ihn brachte Jenning Harms den Platz in der Hall of Fame und die auf Hochglanz polierte Plakette ein. Nicht nur, dass er Deutscher und schon lange nicht mehr vor Ort ist, ist eine Besonderheit. Die Ehrung gibt es eigentlich nur für Schüler, die gute Athleten sind und sich im Schulleben engagieren. Jenning Harms ist erst der zweite Lehrer, dem die Auszeichnung verliehen wurde.

Auf anstrengende Reise verzichtet

Vor drei Jahren reiste Jenning Harms noch einmal nach Connecticut zum Ehemaligentreffen. Auch in diesem Jahr war er zur Aufnahme in die Hall of Fame wieder eingeladen, doch er hat auf den Trip verzichtet. „Das war mir dann doch zu anstrengend“, sagt der 87-Jährige.      

Jenning Harms zeigt die Plakette, die seine Aufnahme in die Hall of Fame beweist.

Jenning Harms zeigt die Plakette, die seine Aufnahme in die Hall of Fame beweist.

Foto: Reim