
In den Trümmern der ehemaligen Wesermarsch-Klinik übt die Rettungshundestaffel die Suche nach verschütteten Menschen.
Foto: Reim
Rettungshundestaffel übt in Kliniktrümmern
Die Hundeführerin weist ihrem Malinois mit Handzeichen und knappen Worten den Weg. Der schlanke braune Hund, ein belgischer Schäferhund, flitzt los, geschickt und leichtfüßig über große und kleine Trümmer. Seine Aufgabe: in der Geröllwüste einen verschütteten Menschen zu finden. Übungstag bei der Rettungshundestaffel der Freiwilligen Feuerwehr Lemwerder – auf dem Gelände der ehemaligen Wesermarsch-Klinik.
Rettungshunde im Bauschutt
Dort türmt sich der Bauschutt meterhoch. Betreten verboten – zumindest für Menschen. Für Hunde ist das anders, aber nur dann, wenn sie Rettungshunde sind. Denn in diesem Fall müssen sie regelmäßig üben, um im Ernstfall Menschenleben retten zu helfen. „Es ist schön, wenn wir ein echtes Abrissgebäude finden, um zu trainieren“, sagt Bettina Dogs-Prössler. Sie ist selbst Besitzerin zweier Rettungshunde und kümmert sich für die Staffel um die Pressearbeit. Ihr Mann, Lars Prössler, leitet die Rettungshundestaffel.
Fleißige Zusammenarbeit mit Menschen
Rettungshunde brauchen viele gute Eigenschaften. Sie müssen gern arbeiten – und zwar gemeinsam mit Menschen. Es gibt einige Rassen, die da infrage kommen. Retriever zum Beispiel, Border Collies, belgische Schäferhunde. Aber auch eine Riesenschnauzerdame und ein Dalmatinermischling gehören zu den 23 Tieren, die die Rettungsstaffel für den Einsatz ausbildet.
Drei Einsatzarten
Es gibt drei Arbeitsfelder, auf denen die Hunde der Staffel eingesetzt werden. Den weitaus größten Teil der Einsätze macht die Flächensuche aus. Konkret: wenn vermisste Kinder, alte Menschen oder demente Personen gefunden werden sollen. Eine Spezialform ist das Mantrailing. Dann sucht der Hund, nachdem er an einem Besitztum des Vermissten geschnüffelt hat, eine bestimmte Person.
Hundenase ist unschlagbar
An der Klinik geht es jedoch um die Suche in Trümmern. Diese Ausbildung sei besonders schwierig, sagt Bettina Dogs-Prössler. Der Hund muss sich ausgezeichnet auf Trümmern und unsicherem Boden bewegen können, denn dabei handelt es sich of um unsicheres Terrain. Außerdem muss er in den Trümmern einen Menschen genau lokalisieren können. Die Person, die er findet, ist in der Regel unter den Trümmern nicht zu sehen. „So gut wie die Hundenase funktioniert keine andere Suchmethode“, sagt Bettina Dogs-Prössler.

In den Trümmern der ehemaligen Wesermarsch-Klinik übt die Rettungshundestaffel die Suche nach verschütteten Menschen.
Foto: Reim