
Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) vor einer in der Nordsee geborgenen Wassermine aus dem Ersten Weltkrieg. Das Bild entstand beim Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung in Rostock.
Foto: Jens Büttner
Weltkriegsmunition in der Nordsee: Gefährliche Altlasten auf Kosten der Umwelt
Im Frühjahr startet in der Ostsee ein Pilotprojekt, das auch für die Nordsee von großer Bedeutung ist. Denn die am Meeresgrund liegende Weltkriegs-Munition soll untersucht und systematisch geborgen werden.
Auch im Jadebusen und vor der Küste Ostfrieslands liegen alte Kampfstoffe. Doch in der Ostsee ist das Problem drängender. Denn die Minen und Bomben in der Nordsee werden durch Ebbe und Flut teils vom Meeresboden überlagert. Das heißt: Sie rosten langsamer als in der Ostsee.
Schlecht für Umwelt und Mensch
Sprengkörper, Torpedos, Kampfstoffe - alles rottet am Meeresgrund vor sich hin. Und das hat Folgen für die Umwelt - und damit am Ende auch für den Menschen. Laut Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) handelt es sich um etwa 1,6 Millionen Tonnen verrostender Munitionsaltlasten.
Kein Zeitplan für die Nordsee
Irgendwann ist auch die Nordsee an der Reihe. Wann, ist aber noch nicht absehbar. Erst auf Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse aus dem Ostsee-Pilotprojekt soll der weitere Zeitablauf geplant werden.
Der Kampfmittelbeseitigungsdienst des Landes Niedersachsen (KBD) birgt schon seit 1948 immer wieder Munition aus der Nordsee. In den vergangenen Jahren wurden überwiegend Kampfmittelfunde in den Bereichen Wangerooge, Schillig, Jadebusen und Cuxhaven unschädlich gemacht.