
Der Wesertunnel ist seit seiner Fertigstellung für den Verkehrsstrom in der Region von größter Bedeutung. Doch wenn er gesperrt ist, gibt es kaum Alternativrouten.
Foto: Scheschonka/Archiv
Wird der Wesertunnel bald ausgebaut? So realistisch ist das Vorhaben
Wesermarsch-Landrat Stephan Siefken hat angekündigt, dass er sich für eine Erweiterung des Wesertunnels einsetzen werde. Doch wie realistisch sind zusätzliche Röhren?
Landrat setzt sich für Wesertunnel-Erweiterung ein
Er will Bundesverkehrsminister Volker Wissing schriftlich die aktuelle Situation schildern und von ihm eine ernsthafte Prüfung des Anliegens einfordern.
Der Landrat weist in diesem Zusammenhang auf sich nach seinem Eindruck häufende Sperrungen durch Unfälle, Demonstrationen, Rettungsübungen und Wartungsarbeiten hin. Spätestens, wenn die A 20 kommt, müsse der Tunnel in der Lage sein, zusätzliche Verkehre aufzunehmen, so Stephan Siefken.
So realistisch ist die Erweiterung wirklich
Grundsätzlich, sagt Dr. Inka Bodmann von der Landesbehörde für die Öffentlichkeitsarbeit, wäre eine Erweiterung des Wesertunnels um weitere Röhren technisch machbar, zumal dafür ausreichend Platz vorhanden wäre. Bevor eine Erweiterung aber geplant werden könnte, wäre eine Aufnahme der Erweiterung in den sogenannten Bundesverkehrswegeplan erforderlich. Der geschätzte Planungszeitraum betrüge einschließlich möglicher Klageverfahren etwa 10 bis 15 Jahre, so die Sprecherin. Für die reine Bauzeit müssten weitere sechs Jahre veranschlagt werden.
Das sind die Kosten
Die Kosten für eine Tunnelerweiterung würden „geschätzt voraussichtlich deutlich über 500 Millionen Euro“ liegen, teilt Inka Bodmann mit. Und: „Eine Planung weiterer Röhren ohne eine Berücksichtigung der A 20 ist utopisch.“
Inka Bodmann stellt fest, dass die Leistungsgrenze des Wesertunnels beim aktuellen Stand „bei Weitem noch nicht erreicht“ sei. Nach jüngsten Zählungen fahren täglich rund 17.500 Fahrzeuge, darunter 2.500 Lkw, durch den 1.646 Meter langen Wesertunnel.