
Das Ende der Negativzinsen auf die Spareinlagen der Bürger bei Banken und Sparkassen ist in Sicht. Das sorgt dann auch wieder für etwas mehr Geld in der Geldbörse.
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Das Ende der Negativzinsen auf unseren Konten naht
Gute Nachrichten für Bankkunden: Ein Ende der Negativzinsen auf dem Tagesgeld- oder Girokonto ist in Sicht. Erste Finanzinstitute haben die Wende eingeleitet.
Sparer haben es aktuell schwer
Die Zeit der Negativzinsen für Tagesgeld und Co. nähert sich dem Ende. Schon vor der erwarteten ersten Leitzinserhöhung im Euroraum seit elf Jahren haben mindestens 49 Geldhäuser das sogenannte Verwahrentgelt für Privatkunden ganz oder teilweise abgeschafft, wie aus einer Auswertung des Vergleichsportals Verivox von rund 1300 Banken und Sparkassen hervorgeht. Viele warten allerdings noch ab. Angesichts der rasant gestiegenen Inflation bleiben die Zeiten für Sparer ohnehin schwierig.
Warten auf die Notenbank
Den Daten zufolge verlangen aktuell immer noch mindestens 426 Kreditinstitute Negativzinsen ab bestimmten Summen auf dem Tagesgeld - oder Girokonto (Stand: 14. Juli). „Sobald die Notenbank den Strafzins auf Bankeinlagen streicht, werden auch die Negativzinsen für Sparer auf breiter Front wegfallen“, erwartet Oliver Maier Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH. „Ein historisches Zinsphänomen geht zu Ende“. Seit Ende April haben bereits 34 Finanzhäuser ihre Negativzinsen komplett abgeschafft. Bei weiteren 15 Instituten wurden die Freibeträge deutlich angehoben, so dass zumindest ein Großteil der Kunden keine Negativzinsen mehr zahlen muss.
Leitzinsen werden angehoben
Die Europäische Zentralbank (EZB) will bei ihrer Sitzung am kommenden Donnerstag (21. Juli) angesichts der Rekord-Inflation die Leitzinsen im Euroraum um jeweils 0,25 Prozentpunkte anheben. Es wäre die erste Zinserhöhung seit elf Jahren. Im September hat die Notenbank einen weiteren - womöglich größeren Zinsschritt - in Aussicht gestellt. Noch müssen Banken 0,5 Prozent Zinsen zahlen, wenn sie Gelder bei der EZB parken. Die Kosten dafür geben viele Geldhäuser an Kunden weiter.
Viele Banken bereiten sich auf steigende Zinsen vor
Mehrere große Institute, darunter auch die Deutsche Bank haben angekündigt, die Negativzinsen für ihre Kunden entsprechend der EZB-Entscheidungen zurückzufahren „Wenn die Zinsen künftig steigen, wird das Geschäft mit Spargeldern für die Banken wieder attraktiv. Die ersten Institute bringen sich dafür jetzt schon in Stellung“, erläuterte Maier.