
Mit der Trennung der Kernkraftwerke Isar 2, Neckarwestheim und Emsland vom Stromnetz endete in der Nacht vom 15. auf den 16. April die Ära der kommerziellen Stromerzeugung mit Atomkraftwerken in Deutschland.
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Der historische Atomausstieg ist vollzogen - Doch es gibt noch Probleme
Es ist ein wegweisender Schritt: Nach mehr als 60 Jahren ist Deutschland aus der Kernenergie ausgestiegen. Doch ist das Atom-Kapitel wirklich beendet?
Abschaltung kurz vor Mitternacht
Es ist ein historisches Ende: Nach gut sechs Jahrzehnten Atomenergie in Deutschland sind die drei letzten Kernkraftwerke abgeschaltet. Als erstes wurde nach Angaben der Betreiber im niedersächsischen Meiler Emsland am Samstagabend um 22.37 Uhr die Verbindung zum Netz getrennt. Es folgten das bayrische Isar 2 um 23.52 Uhr und das baden-württembergische Neckarwestheim 2 um 23.59 Uhr. Damit ist die Atom-Energiegewinnung, die jahrzehntelang für erzürnte gesellschaftliche Debatten gesorgt hatte, in Deutschland beendet. Bis zum Schluss hatte es noch ein hartes politisches Ringen um den Ausstiegstermin und die Möglichkeit eines Reservebetriebs gegeben.
War das Ende zu früh?
Politisch jedoch bleibt der Atomausstieg in Deutschland umstritten. Vor allem die Union hatte zuletzt das ursprünglich mitbeschlossene Aus angesichts der Weltlage für verfrüht gehalten und für einen Weiterbetreib geworben. Der Koalitionspartner FDP will die abgeschalteten AKW zumindest für Energie-Notfälle in Reserve halten - obwohl ein schnelles Wiederanfahren nicht möglich wäre und monatelange Vorbereitungen erfordern würde. (dpa/dm)