
Nach einer Betriebsrätebefragung im Auftrag der Gewerkschaft IG Metall sind in der Schiffbaubranche 2022 innerhalb eines Jahres rund 2600 weitere Arbeitsplätze verloren gegangen.
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IG Metall sieht Werftindustrie in bedrohlicher Abwärtsspirale
Die Existenzkrise des deutschen Schiffbaus hat sich aus Sicht der IG Metall weiter zugespitzt. Mit gut 14.000 Beschäftigten sei ein Tiefpunkt erreicht.
2600 Jobs verloren
Im Jahr 2022 seien in der Branche rund 2600 Arbeitsplätze verloren gegangen. „Diese Abwärtsspirale müssen wir so schnell wie möglich stoppen, sonst fehlt uns die Basis einer funktionierenden Wertschöpfungskette", sagte der Bezirksleiter der IG Metall Küste, Daniel Friedrich.
„Schiffbau ist kritische Infrastruktur“
„Es geht um geopolitische Handlungsfähigkeit“, mahnte er angesichts der seit Jahren wachsenden Dominanz Chinas als Schiffbaunation. Deutschland und Europa brauchten eigene Werften und Zulieferer, die durch den Bau von Frachtschiffen und Fähren wirtschaftliche Unabhängigkeit sichern und durch den Bau von Spezialschiffen und Plattformen für die Offshore-Industrie einen wichtigen Beitrag zur Klimawende leisten. „Wenn Sie so wollen, ist Schiffbau kritische Infrastruktur“, sagte der Gewerkschafter.
Daten basieren auf Betriebsrätebefragung
Für die Bestandsaufnahme hat die IG Metall zum 32. Mal Betriebsräte befragen lassen. An der Umfrage der Bremer Agentur für Struktur- und Personalentwicklung beteiligten sich Arbeitnehmervertreter von 42 Werftbetrieben. (dpa)