Nach der Verschiebung des Anwendungsstarts der EU-Verordnung für entwaldungsfreie Produkte (EUDR) hat Bundesminister Özdemir die nationale Umsetzung in Deutschland angeschoben. Ziel ist ein praktikables Gesetz, das Bürokratie vermeidet und die deutsche Wirtschaft schützt.

Wald schützen, Konsum verändern: Die EUDR im Fokus

Foto: Dieter Menne

Wirtschaft

Özdemir schiebt EUDR an: Was bedeutet die neue EU-Verordnung für dich?

24. Oktober 2024 // 15:52

Bundesminister Özdemir hat die nationale Umsetzung der EU-Verordnung für entwaldungsfreie Produkte (EUDR) in Deutschland angeschoben. Ziel ist ein praktikables Gesetz, das Bürokratie vermeidet und die deutsche Wirtschaft schützt.

Deutschland als Vorreiter im Waldschutz

Die umstrittene EU-Verordnung für entwaldungsfreie Produkte (EUDR) sorgt weiterhin für Diskussionen. Nach der erfolgreichen Forderung nach einer Verschiebung des Anwendungsstarts hat Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, nun die nächste Phase eingeleitet: die nationale Umsetzung.

Bürokratie abbauen, Wälder schützen

„Die Verschiebung war dringend notwendig, um eine geordnete Umsetzung zu gewährleisten“, so Özdemir. „Jetzt nutzen wir die Zeit, um ein Gesetz zu schaffen, das sowohl den Schutz der Wälder als auch die Bedürfnisse unserer Unternehmen berücksichtigt.“

Unternehmen und Verbraucher profitieren

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat heute die Länder und Verbände zur Anhörung eingeladen. Ziel ist es, alle relevanten Akteure in den Gesetzgebungsprozess einzubinden und so ein praktikables und bürokratiearmes Gesetz zu schaffen.

„Oberste Priorität hat für mich, dass wir Störungen der Lieferketten verhindern und es keine unnötige Bürokratie gibt“, betont Özdemir. „Deutschland ist ein Niedrig-Risikoland in Hinblick auf Entwaldung und muss auch so eingestuft werden.“

Hintergrund: Die EUDR

Die EUDR soll die globale Waldzerstörung bekämpfen und Anreize für nachhaltige Lieferketten schaffen. Sie betrifft Produkte wie Kaffee, Holz und Kakao. Kritiker befürchten jedoch, dass die Verordnung zu bürokratischen Hürden und damit zu Wettbewerbsnachteilen für europäische Unternehmen führen könnte.

Durch die Verschiebung des Anwendungsstarts hat die EU den Mitgliedstaaten mehr Zeit gegeben, sich auf die neuen Anforderungen vorzubereiten. Deutschland will diese Zeit nutzen, um ein nationales Gesetz zu schaffen, das sowohl den europäischen Vorgaben entspricht, als auch den Bedürfnissen der deutschen Wirtschaft gerecht wird. (krü)