
Das staatliche Logo für die Tierhaltung soll im ersten Schritt nur für Schweine gelten.
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Tierschützer und Bauernverband kritisieren neues Haltungs-Logo
Nach jahrelangen Diskussionen soll ein staatliches Tierhaltungs-Logo für Fleisch im Supermarkt in Gang kommen.
Verpflichtende Kennzeichnung
Das Bundeskabinett beschloss am Mittwoch Gesetzespläne von Agrarminister Cem Özdemir, die eine verpflichtende Kennzeichnung für inländische Erzeugnisse vorsehen. Nun sei der Weg frei, dass der Verbraucherschutz gestärkt werde, sagte der Grünen-Politiker in Berlin. "Die Verbraucherinnen und Verbraucher können auf einen Blick sehen, wie das Tier gehalten wurde."
Deutliche Schwachstellen
Das staatliche Tierhaltungs-Logo für Fleisch im Supermarkt stößt bei Landwirten und Tierschützern auf Kritik. Bauernpräsident Joachim Rukwied unterstützte das Vorhaben am Mittwoch grundsätzlich, beklagte aber "deutliche Schwachstellen und Lücken, mit denen die angestrebte Wirkung nicht nur verfehlt, sondern in Teilen sogar konterkariert" werde. So könnten betäubungslos kastrierte Ferkel weiter aus dem Ausland in den heimischen Markt importiert werden. Dringend einbezogen werden müssten verarbeitete Fleischwaren wie Wurst sowie Großverbraucher und die Gastronomie.
Nur für Schweine
Starten soll die Kennzeichnung mit fünf Haltungskategorien vom gesetzlichen Standard bis zu Bio im kommenden Jahr in einem ersten Schritt mit Schweinefleisch. Der Deutsche Tierschutzbund sprach von Etikettenschwindel. "Die Kriterien sind zu schwach, entscheidende Bereiche wie Transport und Schlachtung bleiben unangetastet, und bisher bezieht sich alles auch nur auf die Haltung von Schweinen", sagte Präsident Thomas Schröder.