
Eine Gruppe aus Nordhorn feiert auf dem Festivalgelände.
Foto: Oertel
70.000 feiern friedlich beim Hurricane-Festival
Wenig zu tun hatten Polizei und Rettungskräfte beim Hurricane-Festival in Scheeßel. Klar gab es einige Handgreiflichkeiten, griffelten Langfinger in Zelten und Taschen herum, brach sich jemand auf dem matschigen Untergrund den Fuß. Doch für eine Veranstaltung, bei der mehr als 70.000 meist junge Menschen vier Tage und Nächte feiern, war es bemerkenswert friedlich. Auf manchem Dorffest passiert im Verhältnis dazu deutlich mehr.
DRK-Sanitätsdienst mit 2500 Hilfsleistungen
Die Bilanz bis Sonntagmittag: 16 Körperverletzungen, 80 Diebstähle, 2500 Hilfsleistungen des DRK-Sanitätsdienstes, drei kleine Brandeinsätze. Die Feuerwehr musste zudem am Donnerstag einige Bäume beseitigen, die wegen des Unwetters auf Zufahrtstraßen gekippt sind.
Polizisten mit schweren Waffen
Erleichtert sind die Verantwortlichen vor allem darüber, dass das Hurricane von Terror verschont blieb. Die Sicherheitskräfte hatten sich darauf angesichts jüngster Anschläge vorbereitet. Sichtbar wurde dies an schwer bewaffneten Polizisten in den Eingangsbereichen und intensiven Kontrollen. Die allermeisten Besucher hatten dafür Verständnis. „Die Menschen waren froh, dass wir da waren und für einen sicheren Rahmen gesorgt haben.“ Dafür gab‘s sogar öfter mal ein Lob, freut sich der Polizeisprecher Heiner van der Werp.
Über "Panama" zurück zur Gruppe
Bewährt hat sich die unkomplizierte Hilfe für jene, die sich mit den Worten „Wo geht‘s nach Panama?“ an Sicherheits- oder Ordnungskräfte gewandt haben. So brachten Helfer eine junge Frau zu ihrer Gruppe zurück, die fünf Stunden über das riesige Gelände geirrt war und ihr Handy nicht dabei hatte.
Zeichen gegen Terror
Die leitende Notärztin Dorothea Hegebrand hat beobachtet, dass sich die Besucher oft untereinander geholfen haben, wenn jemand verletzt war. Das mache dieses Festival aber auch aus, lobt sie. "Dass Menschen hier friedlich und fröhlich feiern ist das beste Zeichen gegen den Terror."
Probleme bei der Anreise
Was definitiv nicht geklappt hat war die Organisation der Anreisewelle am Donnerstag. Das hing auch mit dem Unwetter zusammen, dass sich aber zeitweise Staus von etlichen Kilometern gebildet haben, sollte eigentlich nicht vorkommen. Offenbar haben einige Neuerungen im Verkehrskonzept nicht gegriffen. Hier soll für das nächste Jahr nachjustiert werden.
Ab Montag: Karten für 2018
Das Hurricane-Festival 2018 steigt vom 22. bis zum 24. Juni auf dem Scheeßeler Eichenring. Ein limitierten Kontingent an Frühbuchertickets gibt's ab heute, 18 Uhr für 159 Euro (www.hurricane.de).

Eine Gruppe aus Nordhorn feiert auf dem Festivalgelände.
Foto: Oertel