
Dieser amerikanische Schulbus sollte eigentlich schon längst in Gyhum bei Zeven stehen: Doch ein Winterchaos an der Ostküste der USA verhindert den Transport nach Deutschland.
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Gyhum bei Zeven: Paar will US-Schulbus rollstuhlgerecht umbauen
Es ist ihr größter Wunsch: Mit einem quietschgelben amerikanischen Schulbus möchten Stefanie Hoyer und Benjamin Hermann Europa erkunden. Doch bevor sie mit ihrer Tour starten können, wartet noch eine Menge Arbeit auf das Paar, das in Gyhum bei Zeven lebt. Sie wollen den Bus rollstuhlgerecht umbauen und in ein Wohnmobil verwandeln.
Die Welt erkunden
Einfach spontan in den nächsten Flieger steigen und die Welt erkunden, ist für Stefanie Hoyer und Benjamin Hermann, die gebürtig aus Mecklenburg-Vorpommern stammen, so gut wie unmöglich. Stefanie, die von Freunden auch Sterni genannt wird, sitzt seit ihrem 15. Lebensjahr nach einem Autounfall im Rollstuhl.
Wohnmobil ist zu teuer
Im Mai 2017 kam das Paar auf die Idee, nach rollstuhlgerechten Wohnmobilen Ausschau zu halten. "Die sind aber sehr teuer, auch gebraucht", sagt Sterni. Als nächstes kam dem Paar ein Fernbus in den Sinn. Doch auch hier gab es einige Hürden: "Ein Fernbus hat in der Mitte einen Gang, der niedriger ist, als die Podeste, auf denen die Sitze befestigt sind. Die Toiletten und Einstiege sind zudem nur durch Stufen erreichbar", erklärt Benni.
US-Bus hat mehrere Vorteile
Bei ihrer Recherche ist das Paar auf einen amerikanischen Schulbus aufmerksam geworden, der einen so genannten "Wheelchair Lifter" besitzt, also einen Lift, mit dem Rollstuhlfahrer eigenständig in den Bus kommen können. Sie beauftragten eine Importfirma: "Wir haben seither Höhen und Tiefen erlebt. Erst ist der Fahrzeugbrief verloren gegangen, dann mussten wir warten bis ein neuer Fahrzeugbrief beantragt wurde, dann war der alte Fahrzeugbrief doch wieder auffindbar und nun ist an der Ostküste Winterchaos", erzählt Sterni.
Bus soll komplett umgebaut werden
Jeden Tag wartet das Paar nun darauf, dass der Bus den Weg nach Gyhum findet. Es gibt nämlich viel zu tun: „Wir wollen den Umbau komplett alleine machen. Auf dem Dach soll es eine Solaranlage geben, im Inneren eine Küchenzeile, eine Toilette, einen Schrank und ein Bett sowie eine Fußbodenheizung“, erklärt Benni das Vorhaben.
Auf der Suche nach einem Stellplatz
Damit dem Bus-Umbau jedoch nichts im Wege steht, suchen sie derzeit nach einem Stellplatz in der Nähe. "Wir suchen eine Unterstellung, die etwa 100 Quadratmeter groß ist. Der Bus ist zwölf Meter lang, die Halle sollte ungefähr 14 Meter lang sein. Uns ist auch eine Deckenhöhe von 3,5 Meter wichtig und ein Stromanschluss", sagt der 27-Jährige. „Der Platz soll als dauerhafte Unterstellung dienen“, ergänzt Sterni.

Sonne, Strand und Meer: Stefanie Hoyer und Benjamin Hermann sind gerne unterwegs. Wenn ihr Bus fertig ist, wollen sie Europa erkunden. Ihre erste Tour soll nach Norwegen gehen.
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