Einen Mangel an Hebammen im Landkreis stellen Politiker aller Fraktionen wie auch Schwangere fest.

Einen Mangel an Hebammen im Landkreis stellen Politiker aller Fraktionen wie auch Schwangere fest. Angesichts dessen fordern freiberuflich tätige Hebammen Unterstützung für Berufseinsteigerinnen.

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Zeven

Hebammen im Kreis Rotenburg schlagen Alarm

22. November 2022 // 18:40

Im Landkreis Rotenburg fehlen Hebammen für die Versorgung Schwangerer. Doch ein Förderprogramm stößt im Kreistag bisher auf Ablehnung.

Geld für den Start in die Selbstständigkeit

Dass sich die CDU-geführte Mehrheitsgruppe im Kreistag bislang nicht auf ein von der SPD beantragtes Förderprogramm für Hebammen im Kreis einlässt, hat bei Betroffenen für Entrüstung gesorgt. Ein Raumkostenzuschuss und einmalig 10.000 Euro für den Schritt in die Selbstständigkeit schwebt den Sozialdemokraten vor. Doch die CDU-geführte Mehrheitsgruppe im Kreistag wartet auf Zahlen, Daten, Fakten und verlangt nach einem Konzept.

Thema beim Finanzausschuss

Wenn der Finanzausschuss des Kreises am 7. Dezember tagt, kommt das Thema erneut zur Sprache. Die Kreisverwaltung lehnt derweil den Einstieg in die Hebammenförderung ab. Der Kreis habe keinen Sicherstellungsauftrag und es fehle am Geld, lautet die Begründung.

Zwölf Hebammen machen ihrem Groll Luft

Zwölf Hebammen wenden sich mit einem Brief an die Redaktion der Zevener Zeitung. Sie schreiben unter anderem: „Nochmal zur Erinnerung: Geburtshilfe gehört zur Daseinsvorsorge. Hebammenhilfe ist Geburtshilfe. Somit ist auch ein Landkreis zuständig.“ Und sie schildern die Realität: Freiberufliche Hebammen legen durchschnittlich 70 bis 150 Kilometer am Tag zurück, um Schwangere und junge Mütter mit ihren Babys zu Hause zu betreuen. Sie kümmern sich um Mutter- und Babygesundheit, Stillen, Familienbildung und betreiben damit Prävention.

Unterversorgung besonders auf dem Land

„Sittensen und der Bereich Visselhövede sind bereits total unterversorgt, in Rotenburg und Zeven sind auch viele Frauen nicht mehr betreut. Besonders schwierig sind die Dörfer“, heißt es im Schreiben.

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