
Der Moment der Qualifikation mit Wallach Dr. Rossi bei den panamerikanischen Meisterschaften.
Foto: Grimm
Kuhstedter Reiterin erfüllt sich den Traum von Olympia
Es ist wohl der Traum, der nur für die allerwenigsten Sportler in Erfüllung geht: Teilnahme an den Olympischen Spielen. Für die gebürtige Kuhstedterin Svenja Grimm geht dieser Wunsch in Erfüllung.
Mit ihrem 13-jährigen Wallach Dr. Rossi hat sie sich bei den panamerikanischen Meisterschaften für das größte Sportfest der Gegenwart qualifiziert. Am 30. Juli werden Reiterin und Pferd im Schlossgarten von Versailles bei der Dressur an den Start gehen. Allerdings startet sie für ihre zweite Heimat Chile.
In Amsterdam studierte die Reiterin „International business und languages“. Ein Teil dieses Studiengangs beinhaltete auch einen mehrmonatigen Aufenthalt im Ausland. Svenja Grimm entschied sich für Chile, denn sie wollte eine weitere Sprache lernen.
Auf die Zeit in Chile folgte ein Praktikum in Lima, ehe sie wieder Nordeuropa ins Visier nahm, nach Amsterdam zurückkehrte und dort ihr Studium beendete.
Ohne festen Plan nach Südamerika
Ohne festen Plan, entschied sich die junge Frau, nochmals nach Südamerika zu reisen. Dort angekommen, fand sie relativ schnell einen neuen Job und machte Karriere in Chile. „Ich war zu der Zeit weltweit unterwegs und hatte so etwas wie meinen Traumberuf gefunden“, sagt die 33-Jährige.
Da fehlte nur noch das Reiten. „Als ich die ersten Kontakte geknüpft hatte und wieder im Sattel gesessen habe, habe ich gespürt, dass das der Teil war, der gefehlt hat.“
Junge Sportlerin macht sich in Reiterkreisen schnell einen Namen
Relativ schnell machte sich die junge Sportlerin in chilenischen Reiterkreisen einen Namen. Zunächst pendelte sie zwischen Reitanlage und Job. Doch es zeigte sich, dass die beruflichen und sportlichen Ansprüche auf Dauer nicht miteinander zu vereinbaren waren.
2017 ist sie dann an den Punkt gekommen, an dem sie sich für den Beruf oder die Profikarriere entscheiden musste. Sie entschied sich für die Profikarriere.
Das Ticket für Paris in der Tasche
Vor knapp einem Jahr feierte die Amazone aus Norddeutschland ihren ersten ganz großen Erfolg bei den Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde im niederländischen Ermelo.
Der Durchbruch gelang ihr dann im Herbst vergangenen Jahres. Nach einem langen bürokratischen Marathon mit den Behörden erhielt sie Mitte 2023 die zweite Staatsbürgerschaft. Damit war sie startberechtigt für die panamerikanischen Meisterschaften. Mit Dr. Rossi schaffte sie mit 78 Prozent den Sprung auf den 8. Platz und hatte damit die Fahrkarte für Paris in der Tasche.