
Spurensicherung im Umfeld des Tatorts. Ein 46-jähriger Mann wurde am 9. Januar in Visselhövede auf offener Straße erschossen.
Foto: Menker
Mord in Visselhövede: Anklage wegen Blutrache
Wegen Mordes müssen sich zwei junge Männer verantworten, die am 9. Januar diesen Jahres in Visselhövede einen Mann auf offener Straße erschossen haben sollen. Die Staatsanwaltschaft hält Blutrache für das Tatmotiv.
Zwölf Schüsse direkt vor der Grundschule
Der Fall hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt. Vom Motorrad aus sollen die Täter an jenem Montag gegen 11 Uhr vor der Grundschule zwölf Schüsse auf den 46 Jahre alten Albaner abgefeuert haben - aus kurzer Entfernung.
Noch kein Termin für den Prozessbeginn
Im April wurden die Angeklagten im Rahmen einer europaweiten Polizeiaktion in Seelze und Amsterdam festgenommen. Seither sitzen sie in Haft. Die Staatsanwaltschaft hat nun Anklage beim Landgericht Verden erhoben. Wann der Prozess beginnt ist offen.
Tötungsdelikt in Albanien soll Auslöser des Mordes sein
Hintergrund der Tat soll ein Tötungsdelikt in Albanien gewesen sein. Der 46-Jährige soll dort in einer „notwehrnahen Situation“ einen Verwandten des 24 Jahre alten Angeklagten getötet haben.
Angehörige schworen Blutrache
„Die Angehörigen des damaligen Opfers hatten Blutrache geschworen, die in Albanien auch heute noch illegaler Weise zur Sühnung von Tötungen und Ehrverletzungen gewohnheitsrechtlich vollzogen wird“, so die Staatsanwaltschaft.
Sorgen um mögliche weitere Morde
Weil befürchtet wird, dass die Blutrache noch nicht beendet ist, ist Angehörigen des Opfers in Deutschland „subsidiärer Schutz“ gewährt worden.

Spurensicherung im Umfeld des Tatorts. Ein 46-jähriger Mann wurde am 9. Januar in Visselhövede auf offener Straße erschossen.
Foto: Menker