Landwirte argwöhnen, Abwasser aus Kläranlagen wie der in Zeven gelangen ungeklärt in Flüsse und ins Grundwasser. Diese Abwässer sind in ihren Augen Hauptverursacher der Nitrateinträge ins Grundwasser und der überhöhten Messwerte.
Foto: A. Schmidt
Nitrat im Grundwasser: Bauern zeigen auf die Klärwärter
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„Rote Gebiete“: Landwirte wollen nicht für Nitrat im Grundwasser verantwortlich sein und zeigen auf die Kläranlagen.
Eine Verschärfung der Düngeverordnung droht
Das Grundwasser in weiten Teilen Niedersachsens weist erhöhte Nitratwerte auf. 60 Prozent der Fläche sind betroffen. In diesen "Roten Gebieten", zu denen der Landkreis Rotenburg gehört, droht eine Verschärfung der Düngeverordnung. Dagegen laufen Landwirte Sturm. Sie bezweifeln, Hauptverursacher der Nährstoffeinträge ins Grundwasser zu sein und beschuldigen die Klärwerksbetreiber.
"Abwasser kann nicht ungeklärt ablaufen"
Die Anschuldigungen lauten: Die Kläranlagen- und Kanalnetzbetreiber seien die eigentlichen „Brunnenvergifter“, weil sie Abwässer zeitweise ungeklärt ableiten. Im Zevener Rathaus laufen die Anschuldigungen ins Leere. Dort heißt es: Wären Kläranlagen Hauptverursacher der Nitratbelastung des Grundwassers, müssten Großstädte zu den „Roten Gebieten“ zählen.
Braunschweig, Wolfsburg, Göttingen
Rund um beispielsweise Braunschweig, Wolfsburg oder Göttingen ist jedoch keine erhöhte Nitratbelastung nachgewiesen. Auch den Vorwurf, Regen- und Abwasser gelange bei Starkregen ungeklärt in die Vorfluter, hält die Rathausspitze für abwegig. In Zeven gibt es ebenso wenig wie in Sittensen eine Mischwasserkanalisation. Abwasser und Regenwasser fließen in getrennten Kanälen. Und Abwasser kann nicht ungeklärt abgelassen werden.
Landwirte argwöhnen, Abwasser aus Kläranlagen wie der in Zeven gelangen ungeklärt in Flüsse und ins Grundwasser. Diese Abwässer sind in ihren Augen Hauptverursacher der Nitrateinträge ins Grundwasser und der überhöhten Messwerte.
Foto: A. Schmidt