Dort, wo im April 1945 noch erbittert gekämpft wurde, Flüchtlinge, Einheimische und Kriegsgefangene auf engstem Raum zusammen lebten, rief Grete Gieschen aus Glinstedt Erinnerungen wach.
Gäste berichten aus ihrem Leben
Die Diele im Hause Heidjers Ruh bei Brigitte und Harald Kammigan wurde zur Erzähl-Diele. Dabei steuerten die Gäste etliche selbst erlebte oder recherchierte Fakten bei.
„Brigade Groß Deutschland“
In den letzten Kriegstagen habe sich in der hiesigen Region eine so genannte „Brigade Groß Deutschland“ zusammengefunden, so die Gastgeber. Die Mitglieder seien wild entschlossen gewesen, jeden, der kapitulieren wollte, standrechtlich erschießen zu lassen.
Zu Fuß nach Heeslingen in die Schule
Grete Gieschen, damals Klindwort, ging trotz ständigem Fliegeralarm täglich zu Fuß mit den anderen Offenser Kindern nach Heeslingen in die Schule. So lange, bis auch die abbrannte.
Vater stirbt am Geburtstag
Im September 1944 wurde ihr Vater eingezogen, er starb drei Monate später am 12. Dezember, Gretes Geburtstag. Die Mutter sei nicht zum Trauern gekommen, der jüngste Bruder war ein Jahr alt und das Haus voller Leute, die Offiziere beschlagnahmten die „gute Stube“.
60 Menschen hausten im Keller
Zeitweise hätten 60 Menschen im Keller gehaust, als die Gebäude beschossen wurden, in den Ställen verbluteten die Kühe. Gebannt hingen die Besucher an der Lippen der Seniorin und mochten fast nicht glauben, dass Jemand mit einer solchen Kindheit bis ins hohe Alter den Humor nicht verloren hat.