Eine im Wachstum befindliche Cannabispflanze, aus der sich Marihuana herstellen lässt. Wer die Plantage an der Bremer Straße in Zeven betrieben hat, versuchte das Amtsgericht zu klären.

Um den professionell betriebenen illegalen Anbau von Cannabispflanzen in Zeven dreht sich ein Prozess am Amtsgericht.

Foto: Charisius/dpa

Zeven

Vor Gericht: Illegale Cannabisplantage in Zeven

11. September 2024 // 08:51

Im März 2019 durchsucht die Polizei nach einem Hinweis eine Halle an der Bremer Straße in Zeven. Dabei wurde eine professionell betriebene Indoor-Plantage entdeckt. Es wurden mehr als 800 Cannabis-Pflanzen in diversen Wachstumsphasen sichergestellt.

Zwei Angeklagte vor Gericht

Zwei Angeklagte standen deshalb jetzt vor Gericht in Zeven. Die Straftaten: Unerlaubter Handel mit Betäubungsmitteln und Stromdiebstahl im Wert von rund 9.300 Euro bei den Stadtwerken.

Der 47-jährige D. aus Delmenhorst soll die Organisation übernommen, die Halle angemietet und Versorgungsverträge mit den Zevener Stadtwerken abgeschlossen haben. Der 44-jährige Y. aus Bremen soll für die Pflege der Pflanzen und die Instandhaltung der Anlage zuständig gewesen sein.

Rechtlich hat sich einiges geändert

Die Anklage sei im April 2020 erhoben worden. „Seitdem hat sich rechtlich einiges verändert“, sagt Richterin Kröger. So hat sich der Strafrahmen für Cannabis-Delikte reduziert.

Freiheitsstrafe für Angeklagten

Die Staatsanwältin hält in ihrem Abschlussplädoyer einen Freispruch für Y. für gerechtfertigt, weil der Vorwurf der Mittäterschaft bei der Pflege der Pflanzen nicht ausreichend belegt werden könne.

Der nicht vorbestrafte D. indes habe den Mietvertrag für die Halle abgeschlossen, Pflanztagebuch geführt, Rechnungen für passende Ausrüstung gehabt, was mindestens für Beihilfe spreche. Die Staatsanwaltschaft forderte eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten, ausgesetzt auf Bewährung.

Die Verteidiger plädierten in beiden Fällen auf Freispruch.

Wie die Richterin entscheiden hat, lest ihr hier. (wei)