
Im Herzen des Urnenkreises für die "Sternenkinder" dürfen Grabbeigaben abgelegt werden. Die würdige Bestattung im Föten-Urnenkreis ist für (von links) Leroy Czichy (Gartenbauamt), Anja Schlange (Bestatterin), und die Seelsorger Martin von der Brelje und Claudia Huter-Dosdal eine Herzensangelegenheit.
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Ein Grab für die "Sternenkinder"
Sie kommen nicht zur Welt. Oder werden tot geboren. Sternenkinder werden die winzigen Wesen genannt, die in der Schwangerschaft verloren werden, abgetrieben, oder die als "stille Geburt" bereits tot zur Welt kommen. Seit 2001 können betroffene Eltern ein so früh gegangenes Baby würde- und liebevoll bestatten: Auf Bremerhavens einziger Föten-Grabanlage auf dem Friedhof Spadener Höhe.
Die Trauerfeier ist kostenlos
Zwei Mal im Jahr, Ende April und Oktober, organisieren das Klinikum in Reinkenheide, dessen Seelsorger, das Gartenbauamt und Bestatterin Anja Schlange eine kleine Trauerfeier und die Bestattung in einer Sammel-Urne. Das ist für die Eltern völlig kostenlos. Die Beteiligten betrachten es als moralische Selbstverständlichkeit, ihnen dafür nichts zu berechnen.
Seit 2001 Bestattung möglich
Laut Bremischem "Gesetz über das Leichenwesen" soll die Klinik alle nicht mehr lebenden "Leibesfrüchte", die weniger als 1000 Gramm wiegen, sammeln und eine pietätvolle Bestattung ermöglichen. Bis etwa 2001 wurden diese winzigen Föten als "medizinischer Abfall" stillschweigend "entsorgt". Für viele betroffene Eltern ein unerträglicher Gedanke.
Kindersarg mit den Föten heißt "Sternschnuppe"
Darum initiierte Pastor Martin von der Brelje vor 15 Jahre die Föten-Urnengrabanlage auf der Spadener Höhe. Ein Berliner Künstler schuf eine Mutter-Kind-Skulptur. Ausschließlich das Bestattungsinstitut Schlange holt seither die halbjährlich 30 bis 50 Föten aus der Klinik ab, legt sie gemeinsam in einen Kindersarg, "den nennen wir Sternschnuppe", sagt Anja Schlange. Die wird dann im Krematorium eingeäschert.
Liebevolle Grabbeilagen zieren den Urnenkreis
Die Urne mit der Asche dieser winzigen Wesen wird dann mit einer liebevollen Trauerfeier bestattet. Dazu erklingt Musik, Eltern dürfen ihrem Baby ein Erinnerungsstück beigeben. Damit die kleinen Elfen, Tiere, Schmetterlinge und vielen Engel rund um den Urnenkreis schöner und geschützter stehen, hat das Gartenbauamt jetzt den bisherigen Gebüschring neu gepflastert.

Im Herzen des Urnenkreises für die "Sternenkinder" dürfen Grabbeigaben abgelegt werden. Die würdige Bestattung im Föten-Urnenkreis ist für (von links) Leroy Czichy (Gartenbauamt), Anja Schlange (Bestatterin), und die Seelsorger Martin von der Brelje und Claudia Huter-Dosdal eine Herzensangelegenheit.
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