Volker Pfeuffer (li.) und Gerd Mindermann vom Vorstand des Kleingartenverein s Ackmann-Reuterhamm kämpfen sich durchs mannshohe Gestrüpp - bis vor fünf, sechs Jahren waren dies noch blühende, schöne Gärten.

Volker Pfeuffer (li.) und Gerd Mindermann vom Vorstand des Kleingartenverein s Ackmann-Reuterhamm kämpfen sich durchs mannshohe Gestrüpp - bis vor fünf, sechs Jahren waren dies noch blühende, schöne Gärten.

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Bremerhaven

Leher Kleingartenverein gibt Flächen an die Stadt zurück

Von Susanne Schwan
5. Juli 2017 // 20:00

Einst waren es blühende Gärten - jetzt türmt sich ein Urwald hinter der Geeste auf. Im Kleingartengebiet am Ackmann sind rund 100 von 117 Parzellen verwildert, verwüstet, seit Jahren nicht beackert. Darum gibt der Bezirksverband der Gartenfreunde diese 55000 Quadratmeter an die Stadt zurück. Die hat nun beschlossen, daraus Baugrund zu machen.

Dem Verein drohte die Insolvenz

Rund 8000 Euro muss der Gartenverein Ackmann-Reuterhamm jährlich an Pacht für das Areal an die Stadt zahlen. Weil immer mehr Parzellenpächter aber ihrerseits die Pacht an den Verein schuldig bleiben, drohte dem Verein die Insolvenz. "Um die abzuwenden, haben wir entschieden, das Gebiet an die Stadt zurückzugeben", erklärt der Vorsitzende Gerd Mindermann.

25 gepflegte Parzellen bleiben im Gebiet erhalten

Behalten kann der Verein dadurch wenigstens einen Streifen aus 25 gepflegten Parzellen am Buschkämpen. "Hier haben wir aktuell vier freie Gärten", sagt Mindermann, "darauf können sich die Pächter bewerben, die von den Bebauungsplänen betroffen sind."

40 Pächter sind von den Bebauungsplänen betroffen

40 Pächter haben ihre geliebten Oasen nämlich innerhalb des Areals, für das die Stadt einen Bebauungsplan aufstellt.  "Sie können auch in andere Vereine umsiedeln", schlägt der Vorsitzende vor. Denn sobald die Stadt den Vertrag mit dem Verein aufgehoben hat, müsse der Verein auch diesen oft langjährigen Pächtern leider kündigen.

Verfahren zieht sich über 2018 hinaus

Doch das Bebauungsplanverfahren ziehe sich hin, wohl über 2018 hinaus, mutmaßt Mindermann. Zudem müssten auch erst die Pächter der rund 100 verwilderten Gärten ausfindig gemacht werden. "Die meisten sind einfach dort weg und blieben ihre Pacht an uns schuldig."

Stadt ist froh über neuen Baugrund

Die Stadt andererseits freut sich, neuen Baugrund zu haben. "Das ist vernünftiges und verantwortliches Handeln des Vereins", so Oberbürgermeister Melf Grantz. "Ob sich die Parzellen als Bauland eignen und ob sich ein Investor dafür interessiert, müssen wir jetzt sehen."

Volker Pfeuffer (li.) und Gerd Mindermann vom Vorstand des Kleingartenverein s Ackmann-Reuterhamm kämpfen sich durchs mannshohe Gestrüpp - bis vor fünf, sechs Jahren waren dies noch blühende, schöne Gärten.

Volker Pfeuffer (li.) und Gerd Mindermann vom Vorstand des Kleingartenverein s Ackmann-Reuterhamm kämpfen sich durchs mannshohe Gestrüpp - bis vor fünf, sechs Jahren waren dies noch blühende, schöne Gärten.

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