Verkehrte Welt: Ferdi M. entschuldigt sich bei seinen Opfern, quält sie aber weiter, in dem er sie als Angreifer darstellt: "Alles Lüge", sagt jetzt eines der Opfer im Mordprozess.

Ferdi M. entschuldigt sich bei seinen Opfern, quält sie aber weiter, in dem er sie als Angreifer darstellt: "Alles Lüge", sagt jetzt eines der Opfer im Mordprozess.

Foto: Mündelein

Bremerhaven
Justiz

Mordprozess: Opfer wehrt sich gegen "Lügen" des Angeklagten

Von Klaus Mündelein
26. August 2016 // 16:19

Der Mörder als Opfer? Das sich wehren muss, weil die anderen ihn angriffen? „Das ist gelogen“, sagt eines seiner Opfer im Mordprozess. Der 31-Jährige hatte im Februar den wegen Mordes angeklagten Bulgaren Ferdi M. in seine Wohnung gelassen, weil er ihm helfen wollte. Zum Dank schlug der ihn dann später brutal gegen den Kopf und stach neunmal mit einem Küchenmesser zu.

Opfer: Angriff kam aus dem Nichts

Im Mordprozess gegen den 23-jährigen Bulgaren haben nun die Opfer das Wort. Marcel J. überlebte nur Dank der intensivmedizinischen Behandlung im Krankenhaus. Aus dem Nichts habe ihn der Angeklagte in seiner Wohnung angegriffen, nachdem man sich über Stunden unterhalten, etwas gegessen und einige Joints geraucht hatte.

Besuch endet in wüstem Kampf

Das Opfer dachte, Ferdi M. sei ein Kollege seines Nachbarn und ließ ihn in seine Wohnung in der Stormstraße. Der Besuch endete mit einem wüsten Kampf. Ferdi M., so schildert es das Opfer, kam aus dem Bad, rannte auf ihn zu und schlug mit einem Totenkopfschädel aus Beton auf ihn ein. Das Opfer wehrte sich und bemerkte dann irgendwann die Einstiche.

Nachbar verjagt Täter mit einer Staubsauger-Stange

Er rief den Nachbarn um Hilfe, der dann auch mit einer Staubsauger-Stange in der einen und einem Schwert in der anderen Hand auftauchte und den Täter verschreckte. Die Behauptung des Angeklagten, Marcel J. sei ausgeflippt und habe ihn mit einem Stock angegriffen, nannte das Opfer ebenfalls eine blanke "Lüge".

Blutige Serie endet mit Verhaftung

Weil Nachbarn die Polizei alarmierten, konnte Ferdi M. damals festgenommen werden. Damit endete eine Blutserie, in deren Verlauf der Angeklagte drei Männer verletzte und einen Mann im Schrebergarten an der Jahnstraße mit einer Axt erschlagen hatte.

Verkehrte Welt: Ferdi M. entschuldigt sich bei seinen Opfern, quält sie aber weiter, in dem er sie als Angreifer darstellt: "Alles Lüge", sagt jetzt eines der Opfer im Mordprozess.

Ferdi M. entschuldigt sich bei seinen Opfern, quält sie aber weiter, in dem er sie als Angreifer darstellt: "Alles Lüge", sagt jetzt eines der Opfer im Mordprozess.

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