Der Angeklagte Enrico N. (links) ist zu einer langen Haftstrafe verurteilt worden.

Der Angeklagte Enrico N. (links) ist zu einer langen Haftstrafe verurteilt worden.

Foto: Mündelein

Bremerhaven

Prozess um die getötete Tamara T.: Angeklagter muss 13 Jahre ins Gefängnis

12. September 2023 // 13:35

Nun steht das Gerichtsurteil im Prozess um die getötete Tamara T. aus dem Kreis Cuxhaven fest: Der angeklagte Enrico N. muss noch länger in Haft als die Staatsanwalt gefordert hatte.

Lange Haftstrafe für den Angeklagten

Weil er Tamara T. in seiner Wohnung im Freigebiet erdrosselt hat, muss Enrico N. wegen Totschlags für lange Zeit ins Gefängnis. Die Kammer von Richter Jürgen Seifert ging mit ihrem Urteil weit über den Antrag der Staatsanwaltschaft hinaus.

Der Staatsanwalt hatte in seinem Plädoyer bereits eine hohe Haftstrafe gefordert: zehn Jahre und zwei Monate. Er bescheinigte Enrico N. eine erheblich verminderte Steuerungsfähigkeit wegen des hohen Alkoholkonsums am Tatabend, dem 27. August vergangenen Jahres.

Nicht mehr als neun Jahre

Verteidiger Alexander Ukat hat in seinem Plädoyer gefordert, dass das Strafmaß nicht neun Jahre überschreiten dürfe. Zudem forderte er die Unterbringung seines Mandanten in eine Entziehungsanstalt.

Richter Seifert gewährte diese Unterbringung nicht, weil der Angeklagte auch nach der Tat nichts unternommen habe, um mit dem Trinken aufzuhören. Die Erfolgsaussichten einer Therapie seien deshalb nicht erkennbar.

Keine erhebliche Einschränkung durch Alkohol

Der Richter erkennt auch keine erhebliche Einschränkung der Steuerungsfähigkeit. Der Angeklagte habe mindestens drei Minuten lang mit hohem Kraftaufwand sein Opfer stranguliert. Dadurch verändert sich der Strafrahmen. Das Urteil lautet auf 13 Jahre Haft. Das liegt deutlich über der Forderung des Staatsanwalts. So etwas ist am Gericht eher ungewöhnlich.