
Heinrich Wieker vom Cannabis Socialclub Hannover e.V. an seinem Gartenzaun an einer Bretterbude.
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Cannabis-Vereinschef: „Für uns ist es keine Droge“
Heinrich Wieker setzt sich seit Jahren für die Freigabe von Cannabis ein.„Für uns ist es keine Droge, sondern eine Heilpflanze mit berauschender Wirkung.“
Mitgliederzuwachs in Rekordzeit
Nach der Vorstellung der Cannabis-Pläne der Bundesregierung ist ein Verein in Hannover so gefragt wie nie. „In der Corona-Zeit waren wir auf fünf Mitglieder geschrumpft, jetzt kamen innerhalb kurzer Zeit fast hundert Aufnahme-Anträge“, sagte Vereinschef Heinrich Wieker. Der 57-Jährige aus Burgdorf bei Hannover gründete den Club vor sieben Jahren als „politische Aktivistengruppe“, die sich für die Legalisierung von Cannabis und Cannabisprodukten einsetzt.
Clubs sollen Cannabis anbauen dürfen
Wie Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erläuterte, sollen in Zukunft „nicht-gewinnorientierte“ Vereine mit maximal 500 Mitgliedern gemeinschaftlich Cannabis zu Genusszwecken anbauen und nur an Mitglieder für den Eigenkonsum abgeben dürfen. Das Mindestalter ist 18. Die Clubs müssen Jugendschutz-, Sucht- und Präventionsbeauftragte benennen. Zudem soll der Eigenanbau von höchstens drei Pflanzen straffrei sein.
„Endlich keine Straftäter mehr“
Cannabis-Club-Chef Wieker freut sich, dass die Bundesregierung endlich eine „klare Aussage“ getroffen habe, obwohl noch viele Fragen offen seien. „Wir gehen davon aus, dass es mindestens zehn Millionen Konsumenten in Deutschland gibt. Die wären dann endlich keine Straftäter mehr“, sagte der Unternehmer, der sich mit einer Hanf-Erntemaschine selbstständig gemacht hat. (dpa)