
Der Hamburger Zoll geht gegen Nutzer in Telegram-Gruppen vor, weil sie geschmuggelte Zigaretten auf einer Internetseite gekauft haben sollen.
Foto: Zoll Hamburg
Hunderte Telegram-Nutzer erwartet Steuerbescheid vom Zoll
Hunderte Nutzer in „geheimen“ Telegram-Gruppen müssen in den kommenden Wochen mit Zahlungsaufforderungen vom Hauptzollamt Hamburg rechnen.
2,8 Millionen Zigaretten geschmuggelt
Der Hamburger Zoll geht gegen Nutzer in Telegram-Gruppen vor, weil sie eingeschmuggelte Zigaretten auf einer Internetseite gekauft haben sollen. Vermeintlich geschützt durch die Anonymität ihrer Telegram-Accounts wickelten Anbieter und Käufer Tausende von Zigarettengeschäften ab. Es handelt sich laut Zollfahndungsamt um rund 2,8 Millionen Zigaretten. Der Steuerausfall belaufe sich auf 515.737 Euro. Die Käufer müssen mit Nachforderungen der Finanzbehörden in Höhe von 36,83 EUR pro Stange Zigaretten rechnen.
Günstige Preise in Chat-Gruppen
Der Preis für die Rauchwaren lag in der Chat-Gruppe deutlich unter dem Verkaufspreis im Tabakladen. Laut aktuellen Ermittlungen soll die Ware aus dem europäischen Ausland nach Deutschland geschmuggelt worden sein. Die Tabaksteuer sollte so umgangen werden.
Garagen für Lieferungen gemietet
Im Laufe der Ermittlungen wurden 12 Beschuldigte - teilweise in Hamburg ansässig - identifiziert, die zum Teil über Jahre mit bis zu 10.000 Mitgliedern in ihren Telegram-Verkaufsgruppen in Kontakt standen. Zur logistischen Abwicklung der Zigarettenlieferungen nutzten die Anbieter Garagen an verschiedenen Orten im Bundesgebiet. Die Ware wurde dann meistens per Post an die Käufer verschickt.