Ein toter Seeadler

Die Tiere wurden im Riesewohld (Kreis Dithmarschen) tot aufgefunden.

Foto: Projektgruppe Seeadlerschutz hfr

Der Norden

Vergiftet? Drei tote Seeadler in Norddeutschland gefunden

28. Mai 2024 // 14:57

An ihrem Brutplatz sind im Kreis Dithmarschen drei tote Seeadler gefunden worden. Tierschützer sind sich sicher: Sie wurden vergiftet.

„Dadurch wurde mit einem Schlag die gesamte Adlerfamilie auf brutale Weise ausgerottet“, beklagen Mitarbeitende der Projektgruppe Seeadlerschutz. Gefunden wurden die Tiere im Wald Riesewohld bei Odderade.

Mageninhalte werden untersucht

Laut der Projektgruppe waren die Tiere Mitte Mai entdeckt worden. Sie sollen nun eingehender untersucht werden. „Aufgrund der Fundumstände und dem zeitgleichen Tod der beiden Altvögel und des kleinen Kükens im Nest liegt der Verdacht einer Vergiftung durch die aufgenommene Beute nahe.“ Den Tod durch Vogelgrippe oder andere Krankheiten habe das Landeslabor in Neumünster ausgeschlossen. Mageninhalte der Seeadler sollen nun im Toxikologischen Zentrum der Universität Göttingen auf Giftrückstände untersucht werden.

Tierschützer stellen Strafanzeige

Die Projektgruppe Seeadlerschutz stellte wegen des bestehenden Verdachtes einer illegalen Vergiftung und Verstoßes gegen das Naturschutzgesetz wie auch gegen das Tierschutzgesetz Strafanzeige. 2010 seien in Gothendorf (Kreis Ostholstein) drei mit dem verbotenen Pestizid Mevinphos getötete Adler gefunden worden. 2015 sei bei Frestedt (Kreis Dithmarschen) eine komplette Seeadlerfamilie durch das verbotene Insektizid Parathion vergiftet worden. (dpa/tra)