Münzen und Geldscheine liegen auf einem Tisch. Die Bundesregierung plant, Zuschläge für Überstunden steuerfrei zu stellen. Das könnte Arbeitnehmern mehrere Hundert Euro im Jahr extra bringen.

Die Bundesregierung plant, Zuschläge für Überstunden steuerfrei zu stellen. Das könnte Arbeitnehmern mehrere Hundert Euro im Jahr extra bringen.

Foto: Polgesek

Finanzen

Merz-Plan durchgesickert: Regierung plant neue Überstunden-Regel

8. Juli 2025 // 17:00

Die Bundesregierung will Überstundenzuschläge steuerfrei stellen. Millionen Beschäftigte könnten so mehr Netto im Monat erhalten. Doch nicht alle Arbeitnehmer profitieren gleichermaßen.

Neuer Merz-Plan enthüllt: Steuerfreie Zuschläge für Überstunden

In Berlin arbeitet die Bundesregierung an einer Steuerreform, die für Millionen Beschäftigte finanzielle Vorteile bringen könnte. Zuschläge für Überstunden sollen künftig steuerfrei sein. Laut Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD zielt die Regelung auf eine spürbare Entlastung beim Nettoverdienst ab. Betroffen sind allerdings nur die Zuschläge – nicht der Grundlohn für geleistete Mehrarbeit.

Steuerfreie Zuschläge für Überstunden: So sind mehrere Hundert Euro im Jahr drin

Lohnexperten rechnen vor: Wer 15 Überstunden im Monat leistet und dafür 30 Prozent Zuschlag erhält, kann mit einem Plus von rund 34 Euro netto rechnen. Auf das Jahr hochgerechnet ergibt das mehrere Hundert Euro zusätzlich. Die Vereinigte Lohnsteuerhilfe bestätigt: Nur der Zuschlagsteil wird steuerfrei – der reguläre Lohn bleibt steuerpflichtig.

Kritik an Merz-Reform: Teilzeitkräfte könnten leer ausgehen

Die Reform soll zunächst nur für tariflich geregelte Vollzeitarbeit gelten. Das kritisieren Experten, da Teilzeitkräfte – viele davon Frauen in Pflege und Einzelhandel – von der Steuerfreiheit ausgeschlossen wären. Die Ausschüsse im Bundestag wollen diese soziale Schieflage jedoch noch diskutieren und mögliche Anpassungen prüfen.

Arbeitgeber stehen vor Umstellungsaufwand

Neben den Chancen für Arbeitnehmer bringt die Reform auch Herausforderungen für Unternehmen mit sich. Überstundenarten müssten klar definiert, Zeiterfassung und Lohnabrechnung angepasst werden. Besonders Firmen mit flexiblen Arbeitszeitmodellen sind betroffen, sagt Arbeitsrechtler Alexander Meyer.

Neues Gesetz soll schon bald kommen

Obwohl die neue Steuerregelung noch nicht in Kraft ist, gilt sie als gesetzt. Ein Gesetzentwurf wird im Laufe des Jahres erwartet. Für Arbeitnehmer bedeutet das: Wer viel leistet, soll künftig auch mehr behalten dürfen. Das berichtet finanz.de. (fk)