
Versicherte müssen ab 2023 mit Mehrkosten bei den monatlichen Beiträgen zur gesetzlichen Krankenkasse rechnen.
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Erhebliche Kostensteigerung für Bürger bei den Krankenkassen
Auf die Mitglieder der gesetzlichen Krankenkassen kommen im kommenden Jahr höhere Beiträge zu.
5 Milliarden Euro zusätzliche Einnahmen
Der durchschnittliche Zusatzbeitrag solle um 0,3 Prozentpunkte steigen, kündigte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Dienstag in Berlin an. Dies bringe voraussichtlich zwischen 4,8 und 5 Milliarden Euro ein. Die Beitragserhöhung solle Teil eines Maßnahmenpakets zur Deckung eines Defizits von 17 Milliarden Euro sein. Leistungskürzungen werde es nicht geben.
Noch weitere Mittel zur Abdeckung des Defizits nötig
Zur Deckung des Defizits solle zudem ein erhöhter Steuerzuschuss in Höhe von 2 Milliarden Euro und ein Darlehen des Bundes in Höhe von 1 Milliarde Euro beitragen. Darüber hinaus müssten andere Reserven angegangen werden - sowohl beim Gesundheitsfonds als auch bei den Einzelkassen seien noch solche Reserven vorhanden.
Lauterbach kritisiert Vorgänger Jens Spahn
Lauterbach übte Kritik an seinem Vorgänger Jens Spahn (CDU). «Die Bundesregierung hat die Finanzen der gesetzlichen Krankenkassen in einem sehr schwierigen Zustand vorgefunden», sagte der SPD-Politiker und sprach von einem historischen Defizit. „Ich habe dieses Defizit im wesentlichen von meinem Vorgänger geerbt.“ Lauterbach sagte, dieser habe „teure Leistungsreformen“ gemacht und von Strukturreformen Abstand genommen. So sei das Defizit in der Pandemiezeit entstanden.