
Auch Teile der Küstenregion sollten dem Experten zufolge nicht mehr besiedelt werden. Die Gefahr durch Extremwetter-Ereignisse wie Sturmfluten (hier ein Bild aus Dagebüll in Schleswig-Holstein) sei zu extrem.
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Bevölkerungsschützer: Hier wohnt man in Deutschland nicht sicher
Der Präsident des Bundesamts für Bevölkerungsschutz warnt: Manche Gebiete sind nicht mehr besiedelbar- darunter auch Teile der Küstenregion.
Extreme Wetterereignisse wirken sich immer mehr aus
Ralph Tiesler ist der Präsident des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) und damit Deutschlands oberster Bevölkerungsschützer. Er hält bestimmte Flächen in Deutschland wegen extremer Wetterereignisse nicht mehr für besiedelbar. „Als Bevölkerungsschützer sage ich, dass manche Flächen aufgrund des Klimawandels und der akuten Bedrohung durch Unwetterkatastrophen und Flutkatastrophen nicht wiederbesiedelt werden sollten. Auch an den Küsten stellt sich diese Frage“, sagte Tiesler vor dem Hintergrund der sich jährenden Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Ganz Deutschland unter Beobachtung
„Und es gibt keinen Ort oder Landstrich in Deutschland, bei dem wir nicht genau hingucken müssen“, machte Tiesler deutlich. „Fest steht, dass wir in immer unsicheren Zeiten leben. Krisen werden immer häufiger. Corona fesselt uns nun schon mehrere Jahre, der Klimawandel wird in Zukunft noch weitere Herausforderungen an uns stellen und in der Ukraine herrscht Krieg“, stellte der oberste Zivilschützer fest.
„Die Krise gehört ab jetzt zum Alltag“
Tiesler plädierte für ein neues Krisenbewusstsein in der Bevölkerung. „Der Krisenmodus muss jetzt zum allgemeinen Bewusstsein dazugehören, wir müssen lernen, dass die Krise zum Alltag gehört“, sagte Tiesler.
Bei der Flutkatastrophe vor einem Jahr kamen unter anderem im Ahrtal in Rheinland-Pfalz mindestens 135 und in Nordrhein-Westfalen 49 Menschen ums Leben.