„Die drei ???“-Film: Nevio Wendt hatte bei Dreharbeiten die Zeit seines Lebens

„Die drei ???“-Film: Nevio Wendt hatte bei Dreharbeiten die Zeit seines Lebens

Ab Donnerstag (23. Januar) ist Nevio Wendt als Peter Shaw in dem Kinofilm „Die drei ??? und der Karpatenhund“ zu sehen. Im Interview spricht der 18-Jährige über Gänsehaut im Kino, Hörbücher vorm Einschlafen und Fischbrötchen.

„Die beste Zeit meines Lebens“

Nevio Wendt ist ab 23. Januar in „Die drei ??? und der Karpartenhund“ im Kino zu sehen

Am 23. Januar kommt der Film „Die drei ??? und der Karpatenhund“ in die Kinos. Um was geht`s?

Es geht um die drei Detektive Justus, Peter und Bob. Sie erfahren von einem älteren Herrn, dass es bei ihm zu Hause spukt. Dann passieren mysteriöse Dinge und ein Kunstwerk, nämlich der Karpatenhund, wird gestohlen. Schnell wird klar, dass es sich bei der Täterin oder bei dem Täter um jemanden aus der Nachbarschaft des Herrn handeln muss.

Du spielst im Film den Detektiv Peter Shaw und musst in einigen Szenen ziemlich schnell und viel rennen. Wie fandest du das?

Die Verfolgungsszenen haben total Spaß gemacht. Sie waren natürlich auch anstrengend und ich war danach total ausgepowert. Aber wie Peter im Film bin auch ich sportbegeistert. Ich treibe sehr viel Sport, spiele schon ganz lange Handball im Verein, mache gerne Fitness, gehe laufen und probiere alles Mögliche aus. Ich fand die Renn-Szenen super.

Welche Szenen waren ähnlich herausfordernd?

Die emotionalen. In einer Szene habe ich zum Beispiel eine kleine Auseinandersetzung mit Justus und gebe ihm Kontra. Auf diese Szene habe ich mich schon im Vorfeld sehr gefreut.

Warum?

Weil emotionale Szenen nicht einfach zu meistern sind und es toll ist, wenn man sie schafft. Ich mag Herausforderungen, weil ich da wachsen und mich weiterentwickeln kann.

Und was fasziniert dich ganz allgemein an der Schauspielerei?

Die Multi-Perspektivität, also die Möglichkeit, mich in verschiedene Rollen reindenken zu dürfen. Schauspielerei ist total facettenreich. In jeder Rolle und jeder Szene steht man vor der Herausforderung, eine Person und ihre Gefühle glaubhaft darzustellen. Das ist eine große Kunst und macht mir wahnsinnig viel Spaß.

Das klingt begeistert. Du bist jetzt in der 12. Klasse und machst nächstes Jahr dein Abitur. Was kommt danach?

Ich hab’ mich da noch nicht zu 100 Prozent festgelegt, aber die Schauspielschule ist natürlich eine Option, die weit oben im Rennen steht. Auf jeden Fall ist es mein großer, großer Berufswunsch, Schauspieler zu werden, und ich bin bereit, alles dafür zu geben, um ihn zu verwirklichen.

Vor rund sechs Jahren warst du Olympiasieger in Mathe. Klingt nach einem Plan B…

(grinst)… Ich hab’ tatsächlich bei der Mathematik-Olympiade mitgemacht und auf Landesebene als einer von mehreren Siegern gewonnen. Das war eine schöne Sache, aber die Mathematik ist nicht meine Leidenschaft und auch nicht mein Lieblingsfach.

Du bist nicht nur in Mathe, sondern auch sonst beim Lernen ein ziemliches Ass. Inwiefern hilft das, die Schauspielerei und die Schule unter einen Hut zu bringen?

Die Dreharbeiten finden nicht nur in den Ferien statt. Insofern ist es von Vorteil, wenn man Lernstoff gut nacharbeiten kann und den Anschluss nicht verliert. Das hat bei mir gut geklappt.

Wie lange warst du denn nicht in der Schule?

Von Februar bis Juni. Wir haben im vergangenen Jahr nämlich nicht nur „Die drei ??? und der Karpatenhund“ gedreht, sondern auch „Die drei ??? und die Toteninsel“. Der Film wird 2026 in den Kinos erscheinen.

Du hast bereits in dem 2023 erschienenen Film „Die drei ??? – Erbe des Drachen“ mitgespielt. Was war das für ein Gefühl, sich als einer der drei Fragezeichen auf der Kinoleinwand zu sehen?

Ein Wahnsinnsgefühl! Es war total surreal und erfüllt einen natürlich mit ganz viel Stolz. Ich hatte tatsächlich Gänsehaut im Kino und war einfach nur glücklich und dankbar, dass ich so eine kultige Rolle spielen durfte. Ich bin ein ganz großer Fan der Reihe.

Wie viele „Die drei ???“-Bücher hast du gelesen?

Einige, aber genau kann ich das nicht sagen. Wobei ich sagen muss, dass ich weitaus mehr Hörspiele gehört als Bücher gelesen habe. Das ist mir von meinen Eltern in die Wiege gelegt worden. Die sind ebenfalls mit „Die drei ???“-Hörspielen groß geworden. Ich habe schon unzählige Stunden mit den Adaptionen der Bücher verbracht.

Auch heute noch?

Ja, tatsächlich! Bei mir läuft zum Einschlafen an vier oder fünf von sieben Tagen in der Woche ein „Die drei ???“-Hörspiel.

Was magst du an den Geschichten?

Dass sie spannend und kreativ sind. „Die drei ???“ zu hören hat für mich etwas von Wohlfühlfaktor. Es fühlt sich immer so ein bisschen wie „nach Hause kommen“ an, wenn ich die ikonischen Stimmen dieses Trios höre. Außerdem finde ich es faszinierend, dass die Reihe so viele Fans hat und die Generationen verbindet.

Beim Casting für „Die drei ??? – Erbe des Drachen“ hast du dich gegen rund 1.000 Mitbewerber durchgesetzt. Warst du froh, dass du die Rolle von Peter bekommen hast oder hättest du gerne Bob oder Justus gespielt?

Zuerst war ich tatsächlich für die Rolle von Bob vorgesehen. Während des Castingprozesses stellte sich aber heraus, dass die Rolle von Peter besser zu mir passt. Im Nachhinein bin ich mit meiner Rolle sehr zufrieden und ich freue mich, dabei sein zu dürfen.

Wie bist du überhaupt zur Schauspielerei gekommen?

Als Neunjähriger habe ich auf einem Kreuzfahrtschiff bei einem Theaterstück mitgemacht. Auf der Bühne zu spielen, hat mir irgendwie total Spaß gemacht. Ich bin da richtig aufgeblüht. Nach der Reise habe ich meinen Eltern gesagt, dass ich jetzt öfter schauspielern will. Ich hab‘ dann bei einem Workshop einer Kinder-Schauspielagentur mitgemacht und bin aufgenommen worden. Danach bekam ich Rollen in Filmen fürs Fernsehen und fürs Kino. Das war genau das, was ich wollte.

Wie verstehst du dich mit Julius Weckauf und Levi Brandl, die im Film die Detektive Justus und Bob spielen?

Großartig! Wir sind zu wahnsinnig guten Freunden geworden und verstehen uns super. Die Arbeit an den Filmen hat uns total zusammengeschweißt – unter anderem, weil wir tolle Orte gesehen, tolle Sachen erlebt und viele gemeinsame Erinnerungen haben, die nur wir miteinander teilen können. Ich hatte mit ihnen die beste Zeit meines Lebens!

Du bist in Buchholz bei Hamburg geboren. Bist du gerne ein „Nordlicht“?

Absolut! Ich mag Buchholz sehr gerne, und Hamburg ist meine Heimat, die Stadt meines Herzens. Ich fühle mich dort absolut zu Hause.

Für „Die drei ??? und der Karpatenhund“ und „Die drei ??? und die Toteninsel“ hast du rund ein halbes Jahr auf Gran Canaria gedreht. Auch nicht schlecht, oder?

Ja, dort war`s schön. Aber ich kann mich noch genau an das Gefühl erinnern, als ich danach zum ersten Mal wieder am Hamburger Hafen gestanden, die Seeluft an der Elbe geschnuppert und Fischbrötchen gegessen habe. Das war unschlagbar. Ich liebe das total.

Nevio Wendt

© Sercan Sevindik

Nevio Wendt

Das Filmplakat zu „Die drei ??? und der Karpatenhund“.

© Columbia Pictures

Das Filmplakat zu „Die drei ??? und der Karpatenhund“.

Daten und Fakten

Die erste Geschichte mit Justus, Peter und Bob erschien 1964 in den USA. Das Buch hieß „The Three Investigators“, übersetzt „Die drei Detektive“. Geschrieben hat es der amerikanische Autor Robert Arthur. Er starb bereits 1969. In Deutschland erschien das erste Buch 1968. Es trug den Titel „Die drei ??? und das Gespensterschloss“.

Die Reihe stand unter der Schirmherrschaft von Alfred Hitchcock und kam hierzulande super an. Deshalb schrieben deutsche Autoren Fortsetzungen. Auch die gleichnamige Hörspielreihe wurde sehr beliebt. 1979 erschien die erste Folge auf Kassette, nämlich „Die drei ??? und der Super-Papagei“. Mittlerweile gibt es mehr als 225 Bände mit Geschichten der drei ???. Weltweit wurden mehr als 27 Millionen Bücher verkauft.

Es gibt aber nicht nur Bücher und Hörspiele mit den drei Fragezeichen, sondern unter anderem auch Spiele, Experimentierkästen, Detektivkoffer, Kalender und Filme.

2007 kam der erste Film mit den drei Detektiven in die Kinos, nämlich „Die drei ??? – Das Geheimnis der Geisterinsel“. 2009 folgte der zweite Kinofilm. Er hieß „Die drei ??? – Das verfluchte Schloss“. 2023 erschien der Film „Die drei ??? – Erbe des Drachen“. Und am 23. Januar ist nun der Kinostart des vierten Films: „Die drei ??? und der Karpatenhund“.

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Erstellt:
19.01.2025, 17:00 Uhr
Lesedauer: ca. 5min 00sec

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