MONTAG
Filmbiografie: Ihre knallbunten und üppigen Nanas strotzen nur so vor Selbstbewusstsein: Ihrer Erfinderin „Niki de Saint Phalle“ (Bremen: Atlantis; Hamburg: Abaton) war solche Stärke nicht in die Wiege gelegt worden. Das einfühlsame Filmporträt von Céline Sallette erzählt von einer Künstlerin, die sich ihren Traumata stellen musste, ihre Kunst ist ein Akt der Befreiung. „Ich schieße auf das Bild, es weint, es blutet, es stirbt und gleichzeitig entsteht es“, erklärt sie.
DIENSTAG
Tragikomödie: Noch eine starke Frau: Catherine Deneuve spielt mal wieder in „Funny Birds“ (Bremen: Gondel, Schauburg; Hamburg: Passage) eine Großmutter, die sich sich allen Regeln widersetzt. Neben ihr sehen ihre Tochter Laura (Andrea Riseborough) und ihre Enkelin (Morgane Saylor) richtig alt ist. Und wenn die Deneuve dabei ist, verzeiht man dem sehr französischen Märchen sämtliche Klischees.
MITTWOCH
Album: Tamino - das ist eigentlich eine bekannte Figur aus Mozarts „Zauberflöte. Doch genauso nennt sich ein Musiker mit belgischen und ägyptischen Wurzeln. Der Name ist Programm. Auf seinem Album „Every Dawn’s is a mountain“ (Virgin, 15 Euro) verbindet Tamino das Beste aus West und Ost, bringt westliche Popmusik mit Elementen der arabischen Musik zusammen, so spielt er unter anderem eine arabische Laute.
DONNERSTAG
Drama: Schöne Bilder: Bestseller-Verfilmer Lasse Hallström macht aus dem dem bewegenden Roman „Schiffsmeldungen“ (20.15 Uhr, RBB) der Pulitzer-Preisträgerin Anne Proulx eine etwas kitschige Geschichte, allerdings eine mit Star-Besetzung. Kevin Spacey spielt den Lokalreporter, den es in ein windiges Kaff in Neufundland verschlägt, wo er seine neue Liebe (Julianne Moore) findet.
FREITAG
Roman: Noch ein unwirtliches Stück Land: Die norwegische Autorin Ingeborg Arvola lässt ihre Geschichte in „Der Aufbruch“ (btb-Verlag, 24 Euro) in Nordfinnland beginnen. Im Mittelpunkt steht eine junge Frau, die Mitte des 19. Jahrhunderts mutig ihren eigenen Weg geht.
SONNABEND
Gespräch: Giacomo Casanova, vor 300 Jahren in Venedig geboren, war mehr als ein Dauerverführer. „Die Lange Nacht“ (Deutschlandfunk Kultur, 0.05 Uhr) widmet sich seinen vielen, vielen Masken. Der Doktor der Rechte war Hofmann, Spion, Geiger aus Laune, Geistlicher aus Not, Spieler, Betrüger, Abenteurer. Und ein Schriftsteller.
SONNTAG
Ausstellung: Bevor sich im Sommer alles um Paula Modersohn-Becker dreht, gibt es in Worpswede bis zum 9. Juni drei weniger bekannte Künstlerinnen zu entdecken - in der Kunsthalle die Malerin Hanna Ahrens, im Barkenhoff die Bildweberin Ursula Jaeger. Margret Kelly, die das Licht in Worpswede fasziniert, bespielt die Große Kunstschau.

© Arnd Hartmann