„Mag berührende Rollen“
Emilia Maier, am 26. September kam der dritte Teil von „Die Schule der magischen Tiere“ in die Kinos. Worum geht`s?
Es geht um den Wald, den die Klasse von Ida retten will. Ganz allgemein geht es außerdem um Freundschaft, Meinungsverschiedenheiten, Zusammenhalt und Liebe.
Welche Szenen hast du lieber gespielt: die, in denen du glücklich verliebt schauen musstest, oder die mit Kummerblick und Tränen in den Augen?
Ich habe beides gerne gespielt. Aber traurige Szenen finde ich anspruchsvoller. Wenn man sie gut schafft, ist das dann noch erfüllender.
Inwiefern bist du der Ida im Film ähnlich?
Ida hat ein sehr großes Harmoniebedürfnis. Sie will, dass alle zusammenhalten und es allen gut geht. So bin ich auch.
Trägst du privat auch am liebsten zwei Zöpfe zum Dutt frisiert?
Nein! Ich trage sie gerne offen. Am liebsten habe ich Salzwasser im Haar am Meer.
Was unterscheidet dich noch von der Film-Ida?
Ich glaube, dass sich Ida sehr schnell in Dinge verbeißt, wenn sie etwas unbedingt will. Ich bin eher jemand, der auch mal loslassen und nachgeben kann.
Findest du es gut, dass sich Ida im Film für den Wald einsetzt?
Ja. Meine Familie und ich leben ziemlich nahe am Wald und Umweltschutz liegt mir sehr am Herzen. Jeder Einzelne kann etwas tun – zum Beispiel Strom sparen, Müll vermeiden, Bienenhotels bauen und so weiter.
Du wohnst in der Nähe von Heidelberg. Lebst du gerne dort?
Ja, total gerne. Ich finde, Heidelberg ist eine sehr friedliche Stadt. Ich liebe die vielen kleinen Cafés und die tollen Badestellen am Neckar. Für mich gibt es nichts Schöneres, als am Wasser zu sitzen und Zimtschnecken zu essen.
Sprechen dich in der Fußgängerzone manchmal Leute auf deine Filmrolle an?
Also eigentlich habe ich ja blonde Haare. Aber wenn ich mir für den Film die Haare rot gefärbt habe, erkennen mich die Leute schon. Vor allem Kinder. Die sprechen mich dann auch an.
Gefällt dir das?
Mir gefällt es, wenn mir Menschen erzählen, dass sie die Filme mit mir mögen, sie ihnen Freude bereitet oder aus einem Loch herausgeholfen haben. Dass ist das Größte, was man sich als Schauspielerin wünschen kann: Dass die eigenen Filme bei den Leuten gut ankommen.

© pr/Kordes & Kordes Film
Rabbat, der magische Fuchs, ist immer an der Seite von Ida.
„Die Schule der magischen Tiere“ Teil 1 und 2 waren Kassenschlager. Keine anderen deutschen Filme waren 2021 und 2022 erfolgreicher. Macht dich das stolz?
Stolz würde ich nicht sagen. Es macht mich glücklich, dass ich ein Teil des Ganzen bin. Ich bin sehr froh, dass ich es vor sechs Jahren geschafft habe, die Rolle der Ida zu bekommen.
Wie kam es eigentlich dazu?
Irgendwie wollte ich schon immer bei einem Film mitmachen. Zumindest mal kurz durchs Bild laufen. Dann gab es den Castingaufruf zu „Die Schule der magischen Tiere“. Ich habe mich angemeldet und meine Eltern waren einverstanden. Aber niemand hat so recht daran geglaubt, dass das was werden könnte – außer mein kleines Kinder-Ich. Ich war elf Jahre alt und „Klein-Emilia“ hat so unfassbar fest daran geglaubt, dass es tatsächlich mehr wurde als dieses „einmal kurz durchs Bild laufen“.
Was ist an deiner Rolle als Ida herausfordernd?
Im Film haben wir Kinder ja zum Teil tierische Begleiter an unserer Seite. Die Tiere sind animiert und während der Dreharbeiten nicht dabei. Anfangs war es komisch, sich mit einem Wesen zu unterhalten oder es anzuschauen, obwohl es ja gar nicht da ist. Aber wir hatten gute Hilfestellungen – zum Beispiel Punkte, die markiert haben, wo die Augen sind. Auch die Stimmen von den Sprechern der Tiere haben wir gehört. Wir hatten also Augenpunkte und Stimmen. Nur die Tiere waren nicht da. Mit der Zeit haben wir uns aber ganz gut eingegroovt…
Soll heißen?
Von Film zu Film hat das Reden mit unsichtbaren Wesen besser funktioniert. Ich finde, man merkt, dass aus uns Kindern Jugendliche geworden sind, wir dazugelernt haben und auch von der Schauspielqualität her immer besser werden.
„Mir gefällt es, wenn mir Menschen erzählen, dass sie die Filme mit mir mögen“
Wie viel Schulstoff musstest du während oder nach dem Dreh nacharbeiten?
Da kommt einiges zusammen, denn ich gehe pro Film in der Regel einen Monat vor den Sommerferien aus der Schule raus und komme erst zwei Wochen nach dem Schulbeginn wieder zurück. Aber wir Kinder-Darsteller haben total coole Unterstützung von einem Set-Lehrer. Der hilft uns beim Nacharbeiten.
Das hört sich gut, aber auch anstrengend an. Rückblickend betrachtet: Würdest du wieder mitmachen wollen?
Ja, auf alle Fälle! Vor allem wegen der vielen positiven Momente. Wir sind über die Jahre alle so toll zusammengewachsen – vor allem auch wir Kiddies. Wir hatten immer total geniale Sommer. Das wiegt alle Stressmomente auf.
Wärst du mit deinen Schauspielkolleginnen und -kollegen gerne zusammen in einer Klasse?
Ja, aber ich glaube, Teil unsere Freundschaft ist auch, dass wir uns nicht oft sehen können, weil wir alle weit auseinander wohnen. Aber wenn wir uns dann sehen, dann haben wir drei Monate lang eine so geniale Zeit. Die ist einfach nur perfekt und total schön.
Welche Szene hat dir bei den Dreharbeiten zu Teil 3 am meisten Spaß gemacht?
Ich mochte es sehr, im Wald zu drehen. Da war die Kulisse so unfassbar schön aufgebaut. Ich mochte die Szene, auf der ich auf dem Sandstein im Wald sitze und singe.
Wie kommt es, dass du so gut singen kannst?
Ich bin in einer sehr musikalischen Familie aufgewachsen. Meine Mama hat immer mit mir gesungen und ich hab viel Musik gehört. Tatsächlich schreibe ich wie Ida gerne Lieder. Ich finde, Musik ist nochmal eine andere Ausdrucksart der Emotionen.
Was wäre deine Traumrolle?
Ich glaube, eine Traumrolle gibt es nicht. Aber ich fände es schön, in eine Rolle schlüpfen zu können, die Menschen berührt und bewegt. Die Hauptrolle in dem Film „Systemsprenger“ finde ich zum Beispiel attraktiv. Aber ich bin auch ein riesiger „Mamma Mia“-Fan. Tanzen und Singen finde ich toll.
Nächstes Jahr machst du dein Abitur. Was ist dein Traum, was willst du danach machen?
Ich weiß es noch nicht genau. Auf jeden Fall erstmal reisen, mich selbst finden, die Zeit genießen. Dann mal schauen. Ich will auf jeden Fall in der Filmbranche bleiben. Vielleicht studiere ich in Richtung Schauspiel, Film oder Regie. Oder ich mache etwas ganz anderes. Zum Beispiel eine Tapas-Bar am Strand eröffnen (lacht und zwinkert)…
Emilia Maier