Die Gruppe nimmt sich sogar noch die Zeit für ein Foto nach dem Eisbaden am Sieverner See (von links): Kevin Dworatzek, Darian Loomis, Florian Obst, Joschka Traue, Maurice Meyer, Miriam und Stephan Hinz.

Die Gruppe nimmt sich sogar noch die Zeit für ein Foto nach dem Eisbaden am Sieverner See (von links): Kevin Dworatzek, Darian Loomis, Florian Obst, Joschka Traue, Maurice Meyer, Miriam und Stephan Hinz.

Foto: Ralf Masorat

Cuxland

Sieben Cuxländer und ein eiskaltes Hobby

13. Januar 2024 // 09:00

Jeden Sonntag im Winter trifft sich eine Gruppe von Bremerhavenern und Cuxländern am Sieverner See. Was sie dort vorhaben? Sie laufen ins eiskalte Wasser.

Januar 2024, Minus zwei Grad Celsius. Ein Wintertag aus dem Bilderbuch: Strahlend blauer Himmel, Schnee und knackige Kälte.

Die Gruppe wächst

Kevin Dworatzek, Darian Loomis, Florian Obst, Joschka Traue, Maurice Meyer, Miriam und Stephan Hinz. So heißen die Menschen, die sich im Winter regelmäßig zum Eisbaden treffen. Und die Gruppe wächst.

Positive Effekte auf Körper und Geist

„Wenn einem warm wird, muss man raus“, weiß Joschka Traue. Er ist von den positiven Effekten auf Körper und Geist überzeugt.

Im Alter von 26 Jahren bekam er die Diagnose ADHS. Die nachhaltige Wirkung des Eisbadens helfe ihm, die Konzentration zu halten.

Gutes Training für die Gefäße

Das bestätigen Mediziner wie Hanns-Christian Gunga, Professor an der Berliner Charité. „Ein kurzer Ka¨ltereiz ist ein hervorragendes Training für die Gefäße“, sagt der Experte. Die ziehen sich schnell zusammen. Blut von Armen und Beinen wird ins Ko¨rperinnere geleitet, um die Organe vor der Kälte zu schützen.

Beim Aufwärmen weiten sich die geschlossenen Gefäße wieder, das Blut durchströmt den Körper regelrecht. Davon profitiert das Immunsystem. Schleimhäute werden besser durchblutet, Viren und Bakterien werde das Eindringen in den Nasen-Rachen-Raum erschwert. Sauerstoff und andere Nährstoffe werden dabei in die hautnahen Gefäße gepumpt.

Acht eisige Minuten

Fast acht Minuten bleibt die Gruppe im Sieverner See. Rosig kommen sie alle aus dem Wasser und strahlend, weil Glückshormone ihre Körper fluten wie eine Droge. Einige trocknen sich ab und rennen durch den Schnee, andere atmen noch einmal durch.

„In 15 Minuten kommt das Zittern“, warnt ihn Florian Obst. Der Körper reagiere verzögert. Im Idealfall sind bis dahin alle wieder zu Hause und können warmen Tee trinken. Manche treiben danach auch Sport, um den Körper in Bewegung zu halten.