Marion Kallweit und Andrea Knoke hatten für Sven Stricker und Bjarne Mädel Geschenke dabei. In der Mitte: Schauspielerin Katrin Wichmann, die in den Krimis Sörensens Kollegin Jennifer spielt.

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Marion Kallweit und Andrea Knoke hatten für Sven Stricker und Bjarne Mädel Geschenke dabei. In der Mitte: Schauspielerin Katrin Wichmann, die in den Krimis Sörensens Kollegin Jennifer spielt.

Am Bjarne-Mädel-Set sind zwei Frauen aus Nordenham die Stars

Zwei Nordenhamerinnen trafen in Varel bei den Dreharbeiten zu „Sörensen fängt Feuer“ Autor Sven Stricker. Ihr gemeinsames Thema: Angst und Depressionen.

Zwei neue Stars beim „Sörensen“-Set

Reporter und Kamerateams umlagern bei Dreharbeiten in Varel Marion Kallweit und Andrea Knoke

Marion Kallweit und Andrea Knoke engagieren sich in einer Selbsthilfegruppe gegen Depressionen. Darum geht es auch in den „Sörensen“-Krimis von Sven Stricker. Die Frauen haben den Autor bei Dreharbeiten in Varel getroffen. Und wurden dort gefeiert.

Bjarne Mädel ist auch der Regisseur, wenn gerade nicht gedreht wird. „Karierte Hose!“, sagt der Filmstar. Karierte Hose macht sein Foto. „Mann mit Mütze!“ Mann mit Mütze drückt auf den Auslöser. „Graue Jacke mit Zöpfen!“ Jetzt bekommt Graue Jacke mit Zöpfen ihr Bild.

In der Reihe derer, die sich dort fotografieren lassen, stehen nicht nur Bjarne Mädel und seine Kollegen aus der Film-Produktion „Sörensen fängt Feuer“. Da stehen auch zwei Frauen aus Nordenham, die mit der Filmbranche ansonsten nicht das Geringste zu tun haben. Trotzdem sind sie an diesem novembergrauen Vormittag immer wieder umlagert von Reportern und TV-Teams.

In Varel steht das Polizeirevier von Katenbüll

Set-Termin in der Torhegenhausstraße 1 in Varel. Dort befindet sich das Gebäude, das in den Krimis um den von einer Angststörung geplagten Kommissar Sörensen zum Polizeirevier des fiktiven Ortes Katenbüll wird. Zurzeit laufen hier die Dreharbeiten für den zweiten Sörensen-TV-Krimi „Sörensen fängt Feuer“, der im kommenden Jahr zu sehen sein wird. Bjarne Mädel ist der Regisseur und Hauptdarsteller.

Am Mittwoch hat der NDR die Presse eingeladen, sich am Set umzusehen, die Stars zu treffen und kurze Interviews mit ihnen zu führen. Kamerateams, Reporter, Fotografen - das Aufgebot an Medienleuten ist groß. Alle rennen durcheinander. Mittendrin: Marion Kallweit und Andrea Knoke von der Nordenhamer Selbsthilfegruppe gegen Angst und Depressionen. Sie sind vor allem nach Varel gefahren, um den „Sörensen“-Autor Sven Stricker zu treffen. Und das wird ihnen auch gelingen.

Bjarne Mädel trägt den obligatorischen Sörensen-Parka

„Fang gleich bloß nicht wieder an zu summen“, sagt Andrea Knoke auf der Autofahrt nach Varel zu ihrer Freundin Marion Kallweit. „Sie summt immer, wenn sie aufgeregt ist“, ergänzt Andrea Knoke. Okay, kein Summen also.

Wenig später erblicken die Frau das Polizeirevier von Katenbüll. Davor steht der rote Passat Kombi, den Kommissar Sörensen in den Krimis fährt. Daneben wartet Bjarne Mädel im obligatorischen Sörensen-Parka darauf, dass es los geht.

Als der Filmstar die beiden Frauen erblickt, stutzt er eine Sekunde. Dann fällt der Groschen. Die Drei kennen sich. Marion Kallweit und Andrea Knoke haben Bjarne Mädel vor einigen Wochen bereits bei den Dreharbeiten am Burhaver Deich getroffen; dort steht die weiße Kate, die im Film Sörensens Wohnhaus darstellt. Die beiden Frauen waren einfach an den Set gestiefelt, hatten sich der Produktionsleiterin freundlich vorgestellt und waren kurze Zeit später mit Bjarne Mädel ins Gespräch gekommen.

Geschenke für den Hauptdarsteller und den Autor

Vor allem erzählten die beiden Frauen dem Schauspieler, wie authentisch er die Angststörung spiele, die Kommissar Sörensen plagt. Marion Kallweit und Andrea Knoke können es beurteilen. Sie haben selbst einen langen Leidensweg mit Angst, Panikattacken und Depressionen hinter sich.

Zum Set in Varel kommen die beiden Frauen nicht mit leeren Händen. Sie haben für Bjarne Mädel und Sven Stricker Geschenke dabei - je einen Korb mit Honig und Kerzen aus Bienenwachs. Die Präsente werden sie schnell los. Produzent Jakob Claussen winkt Sven Stricker herbei. Dem sind die beiden Frauen ebenfalls nicht unbekannt. Marion Kallweit hat diverse Mails mit ihm ausgetauscht, Andrea Knoke das Bild auf Sven Strickers Facebook-Seite gepostet, das von ihr und Marion Kallweit zusammen mit Bjarne Mädel in Burhave entstanden war.

Kate am Burhaver Deich schnell wieder „runtergerockt“

Am Set spricht sich schnell herum, dass zwei Frauen da sind, die im richtigen Leben unter Angstzuständen und Depressionen leiden und damit umzugehen gelernt haben. Während sich eine Radio-Reporterin die beiden Nordenhamerinnen für ein Interview schnappt, erzählt Bjarne Mädel, dass die Dreharbeiten in Butjadingen gut gelaufen seien. „Die Kate ist schön saniert worden“, sagt er. Ein bisschen zu schön, oder? Bjarne Mädel winkt ab und grinst. „Das hatten wir schnell wieder runtergerockt.“

Katrin Wichmann, Bjarne Mädel und Leo Meier sorgen in Katenbüll für Recht und Ordnung.

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Katrin Wichmann, Bjarne Mädel und Leo Meier sorgen in Katenbüll für Recht und Ordnung.

Fotos in den unterschiedlichsten Konstellationen entstehen, schnell noch ein paar Fragen, dann ist der Termin für die Presse vorbei. Aber nicht für Marion Kallweit und Andrea Knoke. Die beiden Frauen holen sich am Catering-Truck einen Cappuccino und verkrümeln sich damit in ein Zelt. Jetzt heißt es, warten. Sven Stricker hat zugesagt, sich noch zu den beiden Frauen zu gesellen. Und er hält Wort.

Zu Sörensens Problem gibt es eine Vorgeschichte

Der in Potsdam lebende Autor kennt Bjarne Mädel aus der Zeit, in der er vor allem als Hörbuch-Regisseur sein Geld verdiente. Inzwischen sind die beiden gut befreundet. Der Autor hat dem Schauspieler den Sörensen auf den Leib geschrieben.

Diese Informationen findet man auch im Internet. Was man nicht so leicht googeln kann, ist, dass es zu Sörensen eine Vorgeschichte gibt. Es ist Sven Strickers Geschichte. Der Autor kann über eine Angststörung so authentisch schreiben, weil er damit selbst leidvolle Erfahrungen gemacht hat. Deshalb schreibt er darüber. In seinen Büchern sei nicht die Angststörung das Vehikel, um eine Krimihandlung zu erzählen. Vielmehr, so Sven Stricker, sei es umgekehrt: „Der Krimi ist das Vehikel, um Angststörungen thematisieren zu können und damit ein breites Publikum zu erreichen.“

Sven Stricker will mit seinen Krimis Mut machen

Sven Stricker erzählt, dass er mit seinen Krimis nicht zuletzt Mut machen möchte. Schließlich löst Sörensen trotz der Krankheit seine Fälle. Und gar nicht mal so selten gibt es in seinem Leben sogar etwas zu lachen.

Andrea Knoke (links) und Marion Kallweit verstanden sich bestens mit Autor Sven Stricker. Kein Wunder: Sie haben ein gemeinsames Thema, das sie bewegt.

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Andrea Knoke (links) und Marion Kallweit verstanden sich bestens mit Autor Sven Stricker. Kein Wunder: Sie haben ein gemeinsames Thema, das sie bewegt.

Schnell entwickelt zwischen dem Autor und den beiden Frauen aus der Selbsthilfegruppe ein Gespräch auf Augenhöhe. Marion Kallweit und Andrea Knoke loben Sven Stricker dafür, dass er das Angst-Thema in seinen Büchern aufgreift und es dabei so treffsicher auf den Punkt bringt. Das sei das größte Kompliment, das man ihm machen könne, gibt Sven Stricker zurück.

Das Trio verabredet, in Kontakt zu bleiben. Man merkt, dass das beiderseits keine leeren Versprechungen sind. Und ein Wiedersehen ist ohnehin schon organisiert. Am 1. März liest Sven Stricker im Landhaus Tettens aus seinem gerade fertiggestellten vierten Sörensen-Krimi „Sörensen sieht Land“. Man muss nicht lange rätseln, wer das eingefädelt hat.

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Erstellt:
30.11.2022, 16:59 Uhr
Lesedauer: ca. 4min 05sec

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