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Stellen neue Erkenntnisse zum Vermisstenfall Anja Beggers vor: Rainer Brenner von der Polizeiinspektion Cuxhaven und Rudi Cerne, Moderator der Sendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst" .
Polizei hofft auf Mitwisser
Lange hat die Polizei in Cuxhaven vermutet, dass ein Serientäter 1977 für das Verschwinden der 16-jährigen Anja Beggers aus Midlum verantwortlich war. Bei „Aktenzeichen XY“ präsentierte sie am Mittwochabend eine neue Theorie.
Der Fall des vor 45 Jahren verschwundenen Mädchens stand im Mittelpunkt der Sendung. In einem gut 18 Minuten langen Video wurden die damaligen Ereignisse für die TV-Sendung neu aufbereitet. Gezeigt wurde, wie das Mädchen am Abend des 7. Oktober von einem Freund aus dem Ort mit dem Auto abgeholt wurde. Die Mutter war überrascht, aber erlaubte der 16-Jährigen, bis 23 Uhr mit nach Bremerhaven in die Musikkneipe „Moustache“ zu fahren. Die Tochter kehrte nie wieder zurück.
In den folgenden Jahren verschwanden weitere fünf junge Frauen aus der Region zwischen Cuxhaven und Garlstedt, meist nach einem Disco- oder Kneipenbesuch. Auch von ihnen fehlt jede Spur.
Endlich das Schicksal der jungen Frauen aufklären
Die Polizei möchte endlich das Schicksal der jungen Frauen aufklären, schilderte Moderator Rudi Cerne bei „Aktenzeichen XY“ und werde nun eine neue Theorie präsentieren. Der Fall Anja Beggers galt lange als Auftakt einer Verbrechensserie. „Das sehen wir heute differenzierter“, schilderte Rainer Brenner, der bei der Cuxhavener Polizei die Ermittlungsgruppe Cold Cases (kalte Fälle) leitet. „Wir glauben nicht an einen Serientäter“, sagte Brenner.
Welchen Täter die Cuxhavener Polizei im Fall von Anja Beggers im Verdacht haben könnte, sprach Brenner nur indirekt an. Man wisse nicht, ob das Mädchen überhaupt das „Moustache“ erreicht habe, berichtete der Kripobeamte und spielte damit auf den Freund aus dem Heimatdorf an. Man hoffe, dass Mitwisser jetzt ihr Schweigen brechen. Im Film zum Fall war gezeigt worden, dass der Freund aus dem Dorf und seine Kumpels, die am Abend im „Moustache“ dabei waren, widersprüchliche Angaben gemacht hätten, was sich in der Nacht vom 7. auf den 8. Oktober 1977 konkret ereignet hatte.
Kripobeamter: Konkrete Hinweise auf eine Person
„Das Telefon klingelt ordentlich“, zog Brenner bereits nach einer dreiviertel Stunde eine erste Bilanz. Es seien auch „konkrete Hinweise auf eine Person“ eingegangen. Die Resonanz der Zuschauer hielt an. Die meisten Telefonanrufe seien zu dem vermissten Mädchen eingegangen, verkündete ein Kripobeamter am Ende der Sendung. Zeugen aus dem direkten Umfeld hätten sich gemeldet und man wundere sich, was manche nach 45 Jahren noch alles wüssten.
Wer die Sendung verpasst hat: „Aktenzeichen XY...ungelöst“ ist hier in der Mediathek des ZDF zu sehen.