Wieder an Tübingen gescheitert
Die Eisbären hielten im entscheidenden fünften Viertelfinal-Duell bei den Tigers Tübingen eine Halbzeit lang mit, verloren letztlich aber mit 58:81 (37:43). Der ProA-Vizemeister entschied die „Best of five“-Serie damit mit 3:2 Siegen für sich. Der Heimvorteil war der ausschlaggebende Faktor, denn beide Mannschaften konnten jeweils ihre Heimspiele gewinnen. „Mein Tübinger Kollege Daniel Jansson hat es nach dem Spiel richtig gesagt: Die Mannschaft, die nicht im Bus gefahren ist, hatte mehr Energie“, sagte Key, der trotz des Saisonendes das Positive sah: „Ich bin stolz, dass wir es aus eigener Kraft in die Playoffs geschafft haben. Wir sind nach den beiden Niederlagen zurückgekommen und haben das fünfte Spiel erzwungen. Heute hat es nicht gereicht.“
Lennard Larysz feiert sein Comeback
Lennard Larysz, der das dritte und vierte Spiel wegen eines Infekts verpasst hatte, gab sein Comeback. Der Spielmacher sah einen guten Start seiner Mannschaft. Vor allem in der Verteidigung ließen die Eisbären zunächst keine leichten Punkte zu. Offensiv lief es dagegen nicht so flüssig. Die ersten acht Würfe aus dem Zwei-Punkte-Bereich verfehlten den Korb. Bei den Dreiern hatten die Eisbären ihr Visier schärfer gestellt. Drei ihrer fünf Distanzwürfe kamen ins Ziel. Das war die Basis dafür, dass man das erste Viertel nur knapp mit 17:19 verlor.

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Lennard Larysz (Zweiter von rechts) gab sein Comeback, konnte das Playoff-Aus der Eisbären aber nicht verhindern.
Zu Beginn des zweiten Viertels holten sich die Gäste durch zwei Dreier in Folge von Jarelle Reischel und Matt Frierson ihre höchste Führung (25:21, 13. Minute). Tigers-Coach Daniel Jansson nahm eine Auszeit, die seine Mannschaft wachrüttelte. Tübingen legte einen 13:2-Lauf zum 34:27 hin (16.). Die Gastgeber bauten ihren Vorsprung sogar auf neun Punkte aus (38:29), weil sie mehr Offensivrebounds holten, von Ballverlusten der Eisbären profitierten und in Zach Seljaas den überragenden Spieler in ihren Reihen hatten. Der Amerikaner warf 15 Punkte im ersten Durchgang.
Im fünften kräfteraubenden Duell der Serie, in der sich beide Mannschaften nichts geschenkt hatten, konnten die Tübinger nach dem Seitenwechsel die größeren Energiereserven mobilisieren. Tigers-Spielmacher Aatu Kivimäki sorgte mit fünf Punkten in Folge dafür, dass die Tübinger erstmals zweistellig in Führung gingen (51:41, 24.).
Eisbären erleben im dritten Viertel einen Einbruch
„Die Kraft war nicht mehr da, auch die Konzentration hat nachgelassen. Das hat alles mit Energie zu tun“, sagte Key über den Einbruch im dritten Viertel, das sich für die Eisbären zum Desaster entwickelte. Die Tübinger hatten jetzt klar die Lufthoheit unter den Körben und erarbeiten sich viele zweite Wurfchancen. Dazu kamen viele Ballverluste der Eisbären. Das war dem Druck der Gastgeber geschuldet, aber auch schlechten Pässen. „Unforced errors“, nahm Key eine Anleihe beim Tennis. Nach 30 Minuten führten die Schwaben mit 19 Punkten (65:46), das dritte Viertel ging mit 22:9 an sie.
Schon im vergangenen Jahr setzte sich Tübingen durch
Es blieb dabei, dass die Eisbären in dieser Serie auswärts nicht mit der Intensität agierten wie daheim. Daniel Keppeler baute den Vorsprung der Tigers mit einem Drei-Punkt-Spiel auf 24 Zähler aus (70:46, 32.). Immerhin wehrten sich die Eisbären, stabilisierten die Defensive mit einer Zonenverteidigung und hatten noch ein paar schöne Aktionen wie einen Dunking von Khalid Thomas.
Wie im vergangenen Jahr scheiterten die Eisbären in der Meisterrunde an den Tübingern, die sich damals mit 3:1 Siegen durchsetzten. Key ist aber überzeugt, dass seine Mannschaft von der Erfahrung profitieren wird: „Das gibt uns viel für die nächste Saison.“ Letztmals konnten die Eisbären in der Saison 2009/2010 eine Playoff-Serie gewinnen, damals als Erstligist gegen die BG Göttingen.
Die Statistik
Eisbären: JARELLE REISCHEL (17 Punkte, 6/6 Freiwürfe); Adrian Breitlauch (8 Punkte, 2/3 Dreier); Khalid Thomas (8 Punkte, 5 Rebounds); Lennard Larysz (7 Punkte); MATT FREEMAN (6 Punkte); MATT FRIERSON (5 Punkte); SIMON KRAJCOVIC (5 Punkte, 4 Assists, 5 Ballverluste); Justin Stovall (2 Punkte); Robert Oehle; Daniel Norl; Carlo Meyer; Bernat Vanachlocha Sanchez
Tigers Tübingen: ZACH SELJAAS (17 Punkte, 6/7 Freiwürfe, 12 Rebounds); DANIEL KEPPELER (16 Punkte, 6/9 Zweier); Erol Ersek (15 Punkte)
Viertel: 19:17, 24:20, 22:9, 16:12