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Neuzugang Justin Stovall (rechts), hier in einer Auszeit mit Carlo Meyer, konnte den Eisbären wegen der fehlenden Freigabe in Trier noch nicht helfen.
Basketball-Zweitligist Eisbären Bremerhaven wartet weiter auf die Wende zum Besseren. Bei den Gladiators Trier gab es die vierte Niederlage in Folge.
Die Mannschaft von Trainer Steven Key hatte bei der 69:84 (31:45)-Pleite eine bescheidene Feldwurfquote von 40 Prozent und vergab elf Freiwürfe. Beste Werfer waren Matt Frierson mit 23 Punkten und Daniel Norl mit 16 Punkten. Die bisherigen Topscorer Jarelle Reischel (8 Punkte) und Robert Oehle (9 Punkte) schossen ungewohnt viele Fahrkarten. Die Trierer feierten ihren ersten Heimsieg. Der Ex-Bremerhavener Garai Zeeb hatte mit zehn Assists genauso viele wie das gesamte Team der Eisbären.
Auch im ersten Auftritt nach der Länderspielpause mussten die Eisbären mit einem dünnen Kader zurechtkommen. Chris Hooper war in Trier nicht mehr dabei, der Vertrag des Power Forwards wurde aufgelöst. „Chris hat seine Qualität, aber er ist im Moment nicht das, was wir brauchen“, sagte Key mit Blick auf die eher langsame Spielweise des New Yorkers. Für den 30-jährigen Ex-Itzehoer sprechen immerhin 8,7 Punkte und 3,9 Rebounds im Schnitt - Werte, von denen Bernat Vanaclocha Sanchez nur träumen kann. Aktuell steht der spanische Center bei 3 Punkten und 1,6 Rebounds. „Am Ende ist es Profisport. Wenn du deinen Job nicht machst, macht ihn ein anderer. Das gilt auch für mich“, deutete Key einen weiteren Wechsel an.
Für Hoopers Nachfolger Justin Stovall fehlt die Freigabe
Hoopers Nachfolger Justin Stovall, der zuletzt beim portugiesischen Erstligisten Alianca Sangalhos aktiv war, konnte noch nicht helfen. Für den 23-jährigen Amerikaner liegt die Freigabe vom Weltverband noch nicht vor. Zu allem Überfluss fehlte auch Simon Krajcovic. Der Spielmacher war krank von der slowakischen Nationalmannschaft zurückgekehrt. Damit lag die Last im Spielaufbau allein auf den Schultern von Daniel Norl, weil Lennard Larysz nach seinem Bänderriss noch nicht wieder fit ist.
Dementsprechend schwer tat sich das Key-Team in der Offensive. In den ersten sieben Minuten trafen die Eisbären nur zwei ihrer 13 Feldwürfe, da ging kaum etwas. Da die Trierer aber auch nicht gerade ein Offensivfeuerwerk abbrannten, stand es zu diesem Zeitpunkt 14:6 für die Gastgeber, die auch nach dem ersten Viertel die Nase vorne hatten (20:14).
Im zweiten Viertel gerieten die Eisbären deutlicher ins Hintertreffen, weil die Trierer mit ProA-Topwerfer Parker van Dyke und Ex-Eisbär Zeeb ihre ersten drei Dreier im Korb versenkten. Dazu gesellten sich viele überflüssige Ballverluste. Van Dyke schraubte den Vorsprung der Gladiators erstmals auf 14 Punkte (43:29, 19.). Zudem ließen die Eisbären acht ihrer 13 Freiwürfe liegen - 38 Prozent von der Linie sind eine Quote, die sich ein Profi-Team nicht erlauben sollte.
Matt Frierson ist Alleinunterhalter der Eisbären
Nach dem Seitenwechsel stellten die Eisbären auf eine Zonenverteidigung um, die den Trierern zunächst einige Probleme bereitete. Frierson, Alleinunterhalter bei den Bremerhavenern, drückte den Rückstand mit einem Dreier in den einstelligen Bereich (54:46, 28.). Doch Jonathan Almstedt sorgte mit zwei Dreiern in Folge dafür, dass die Gladiators Ende des dritten Viertels wieder auf 14 Punkte wegzogen.
Auch im Schlussviertel war den Eisbären das Bemühen nicht abzusprechen. Aber insgesamt waren die spielerische Leistung und die Trefferquote die eines Abstiegskandidaten. „Wir schaffen es nicht, die ganze Zeit mit Intensität zu spielen und den Gegner für seine Fehler zu bestrafen“, sagte Eisbären-Trainer Key, der sich über elf vergebene Freiwürfe ärgerte. Topwerfer Frierson sagte bei „Sportdeutschland“: „Auch wenn wir unterbesetzt waren, müssen wir besser spielen.“ Nach der sechsten Pleite im achten Saisonspiel ist das Key-Team Tabellen-16. Am Sonnabend steigt in der Stadthalle das nächste Kellerduell gegen die Panthers Schwenningen (19 Uhr).