Das Team von Trainer Steven Key will am Samstag (19.30 Uhr, Sportdeutschland.tv) ein Ausrufezeichen unter ihre starke Rückrunde (11:5 Siege) setzen und den letzten Schritt zur Playoff-Qualifikation gehen. Die Ausgangslage ist dabei sonnenklar: Wenn die Eisbären in Düsseldorf gewinnen, bleiben sie mindestens auf dem achten Tabellenplatz, können aber - Patzer der ProA-Konkurrenz vorausgesetzt - noch bis auf Rang sechs hochklettern. Bei einer Niederlage müssen Keys Schützlinge darauf hoffen, dass der VfL Bochum als Tabellenneunter bei den Artland Dragons verliert und die Uni Baskets Paderborn als Tabellenzehnter bei Phoenix Hagen leer ausgehen.
Key hat einige „Alles-oder-nichts-Spiele“ erlebt
Darauf sollten es die Eisbären lieber nicht ankommen lassen, sondern der Devise „Selbst ist der Mann“ folgen. Als Spieler und Coach hat Key jede Menge Alles-oder-nichts-Spiele erlebt, auch wenn er einige verdrängt hat. „Ich bin schon so alt, dass ich mich nicht mehr an alles erinnere“, sagt der 54-Jährige mit einem Lachen. Im Gedächtnis ist ihm aber die Saison 1997/1998 geblieben, als ihn im Trikot des Rhöndorfer TV das Playoff-Aus gegen die Telekom Baskets durch einen Buzzerbeater ereilte.
Der Amerikaner ist aber zuversichtlich, dass seine Mannschaft am Samstag mit dem 19. Saisonsieg das Playoff-Ticket lösen wird. „Wir haben gut trainiert und hoffen, dass wir auswärts wieder schnell zu unserem Rhythmus finden“, erklärt der Eisbären-Coach mit Blick darauf, dass sein Team in der Rückrunde fünf von sieben Partien in der Fremde gewonnen hat.
Für die Düsseldorfer geht es um nichts mehr
„Energie, die richtige Einstellung und ein Kämpferherz“ hält Key für die entscheidenden Faktoren, um beim Aufsteiger zu gewinnen. Dass die Eisbären wie am vergangenen Wochenende beim hauchdünnen 79:77-Heimsieg gegen die Gladiators Trier auf einen Gegner treffen, für den nichts mehr auf dem Spiel steht, muss kein Vorteil für den Tabellenachten sein. „Ich hatte vor dem Spiel gegen Trier ein richtig gutes Gefühl, aber irgendwas ist zwischen dem letzten Training und dem Sprungball passiert und es wurde ein zähes Spiel. Man weiß vor dem Tip-off nie, in welche Richtung es gehen wird“, betont Key.
Die Düsseldorfer haben den Klassenerhalt bereits sicher. „Gerade im letzten Heimspiel werden wir noch mal alles reinwerfen“, kündigt Giants-Trainer Florian Flabb an. Im Hinspiel führte seine Mannschaft die Eisbären beim 112:78-Kantersieg in der Stadthalle teilweise vor. Dass diese Abfuhr sieben Monate später noch in den Köpfen der Eisbären-Spieler herumspuken könnte, schließt Key aus: „Es wäre übertrieben zu sagen, dass wir noch eine Rechnung offen haben.“
Allerdings könne die negative Erfahrung aus dem Hinspiel hilfreich sein, glaubt Key: „Die Düsseldorfer haben damals 17 Dreier getroffen, davon neun mit Hand im Gesicht und höchstens noch drei Sekunden auf der Uhr.“ Soll heißen: Die Giants, die in Booker Coplin (16,6 Punkte) und Ryan Richmond (15,8) ihre besten Werfer haben und mit 86,6 Punkten im Schnitt über die siebtstärkste Offensive der ProA verfügen, können heißlaufen - wenn man sie lässt.
Drei Große fallen bei den Giants aus
Während die Eisbären ohne personelle Probleme ins Rheinland gefahren sind, werden die Giants am letzten Spieltag auf den großen Positionen ausgedünnt antreten. Laut „Westdeutscher Zeitung“ fallen die beiden Center Lennart Boner und Daniel Mayr sowie Power Forward Melkisedek Moreaux verletzungsbedingt aus. „Man munkelt, dass wir Rebound-Probleme bekommen können“, wird Giants-Coach Flabb zitiert.
„Wir werden sehen, wer dabei sein wird und wer nicht. Wenn es so kommt, kann das natürlich ein Vorteil für uns sein“, erklärt Key mit Blick auf seine zuletzt starken „Big Men“. Gegen Trier legten Khalid Thomas, Matt Freeman und Robert Oehle 50 Punkte auf. Für Eisbären-Kapitän Oehle ist der Vierkampf mit Hagen, Bochum und Paderborn Motivation pur: „So ein kleines Fernduell ist mal ganz spannend.“