
© Saskia Harscher
Diese Mädchen haben sich als Süßigkeiten-Verkäuferinnen verkleidet und ihren Wagen mit bunten und selbst gebastelten Leckereien geschmückt.
Zwei Dörfer und viel Spaß
In Hepstedt und Bülstedt feierten die Menschen am Wochenende Erntefest. Veranstalter und Dorfbewohner legten sich mächtig ins Zeug und zeigten so, wie wichtig Feste wie diese sind - für die Gemeinschaft und für Freude in unruhigen Zeiten.
Wenn in Hepstedt Erntefest gefeiert wird, dann ist das Wetter gut. So erzählen sie es dort gern, und fast immer stimmt das auch. Spontan kann sich deshalb am Samstag im Festzelt auf der Wiese kurz hinterm Feuerwehrhaus kaum jemand daran erinnern, wann sie zuletzt Regen zum Erntedank hatten. Günter Rosenbrock weiß es schließlich. „2007 hatten wir schlechtes Wetter“, sagt er Hepstedter. Gefeiert wurde dann bei Rugens auf dem Saal. „Das war ein bisschen eng und wir mussten beim Tanzen aufpassen“, schiebt Rosenbrock nach und grinst. Auch diesmal wollen viele aus dem Dorf dabei sein. Schon bevor die Landjugend mit der frisch gebundenen Erntekrone ins Zelt einmarschiert, wird es voll in die Bankreihen.
Zum Fest zieht es viele aus der Stadt aufs Land
Finn Schloh ist Vorsitzender der Landjugend Hepstedt und freut sich, dass auch zum 64. Hepstedter Erntefest viele Leute aus dem Dorf kommen. Er weiß von einigen, die zwar längst nicht mehr in Hepstedt wohnen, die es jedoch pünktlich zum Erntedank dann noch immer wieder in die Heimat zieht. Feiern, schnacken und Spaß haben. Dafür lohnt sich auch eine weite Anreise: „Es ist schließlich Erntefest in Hepstedt. Da würde ich auch nicht zu Hause bleiben“, sagt er.
Für Bürgermeisterin Heidi Stelljes ist der Tag, erst im Zelt, dann am Straßenrand, um die Erntewagenparade zu bestaunen und später erneut im Zelt zur Erntedisco - auch eine Art Auszeit vom Alltag. Eine notwendige dazu, lässt die Hepstedterin durchblicken. Gerade jetzt in diesen Zeiten zeige eine Veranstaltung wie diese, die Vorteile des Dorflebens auf.
Tarmstedt
Die schönsten Bilder von den Erntefesten
Hepstedt und Bülstedt feiern am Wochenende Erntefest mit Schmuckwagenparade und vielen Besuchern im Festzelt. In Hepstedt hat die Landjugend auch diesmal wieder eine vielseitige Veranstaltung auf die Beine gestellt. Fürs Gelingen des Bülsteder Erntefestes hat sich der Dorfverein nach zwei Jahren Corona-Pause wieder mächtig ins Zeug gelegt.
25.09.2022
Bülstedt feiert, aber anders
Während sie in Hepstedt fröhlich applaudieren, etwa nach dem Auftritt der Kita-Kinder, den Tänzen der Landjugend und der Landjugend-Oldies sowie den Grußworten der Ehrengäste, trudeln in Bülstedt die ersten Wagen im Poggenend ein. Von dort aus startet die diesjährige Schmuckwagenparade.
Zwei Jahre habe sie dort auf das Erntefest verzichtet. Weil es nicht ging, wegen Corona. Und auch diesmal wollen sie es langsam angehen lassen.
Die Verantwortlichen vom Dorfverein Bülstedt wollen vorsichtig sein. Denn die Pandemie ist noch nicht vorbei. Außerdem waren die Planungen im Vorfeld schwierig, bei all den Unsicherheiten für öffentliche Veranstaltungen. Und es schwebte für die Veranstalter über allen Überlegungen die Frage: Wollen die Leute wieder, werden sie dabei sein? Fragt man Curt, Claas, Lukas, Jelle, Henrike und Annike ist die Antwort eindeutig: Ja. Unbedingt.
Nach der Schule haben sich die Jungen und Mädchen getroffen und an ihren Erntewagen gebastelt. Unterstützung gab es dabei von ihren Eltern, aber vieles haben die Schüler dann doch selbst machen müssen - und wollen. Plakate malen zum Beispiel. Auf ihres sind die Mädchen auf dem Süßigkeiten-Motto-Wagen besonders stolz. Auch ihre Kostüme finden sie sehr gelungen und zeigen auf ihre roten Röcke mit den weißen Punkten. Wenn es losgeht, dann freuen sie sich darauf, zu winken und Bonbons zu werfen. Das macht auch den Jungs ein paar Meter weiter am meisten Spaß. Aber eines ist auch toll, sagt Curt: „Die Bonbons selbst zu essen.“
Malene und Jana sind auch verkleidet. Sie tragen Overalls in Orange und haben ihren Wagen als Gefängnis gestaltet. So hat Corona sich für die Jugendlichen angefühlt. An diesem Tag wollen sie einfach feiern. Malene sagt: „Das Erntefest gehört zu Bülstedt. Es ist Tradition, aber nicht im altmodischen Sinne.“

© Saskia Harscher
Die Landjugend Hepstedt stellte in diesem Jahr wieder ein tolles Erntefest auf die Beine.