
© IMAGO/Maximilian Koch
Die Kölner Haie waren deutlich zielstrebiger und kamen in dieser Szene zum 3:0 durch Maximilian Kammerer (rechts).
Die Fischtown Pinguins erlebten in der Deutschen Eishockey-Liga ein Auswärtsspiel zum Vergessen. Bei den Kölner Haien war die Bremerhavener Offensive komplett abgemeldet, blieb ohne einen einzigen Treffer. Damit ist auch die Tabellenführung erneut futsch.
Nach fünf Siegen in Folge zum Saisonstart hatten die Mannschaft von Trainer Thomas Popiesch am Freitag beim 2:3 gegen die Schwenninger Wild Wings erstmals als Verlierer vom Eis gehen müssen. In der Domstadt gab es nun auch die erste Auswärtspleite. Am Ende einer einseitigen Partie stand ein deutliches 0:5 (0:1, 0:2, 0:2).
„Köln hat sehr gut gespielt, während wir die Scheibe nicht schnell genug hinten raus bewegt haben und deshalb nicht die Freiräume kreieren konnten“, analysierte Popiesch. „Dann muss man mehr über die Zweikämpfe kommen und da haben wir zu viele verloren und dadurch in der Offensive weder Raum noch Zeit gehabt.“
Bast trifft in altbekannter Manier
Die Kölner hatten gleich von Beginn an - auch begünstigt durch eine frühe Unterzahl der Bremerhavener - ein deutliches Übergewicht. Die Pinguins konnten sich mit fortlaufender Spielzeit dann aber zunächst befreien und kam auch zu vereinzelten Chancen. So arbeitete Markus Vikingstad stark nach und kam vor dem gegnerischen Gehäuse an den Puck, sein Schussversuch wurde jedoch noch abgeblockt. Und dann hebelte ein Zuckerpass die bis dahin sicher stehende Defensive der Bremerhavener aus. Zachary Sill bediente Ex-Pinguins Jason Bast in die Schnittstelle zwischen den Verteidigern Patch Alber und Philip Samuelsson und der sprintete in alter Manier allen davon und vollendete den Konter zum 1:0 (12.) durch die „Hosenträger“ von Maximilian Franzreb im Gehäuse. Das schnelle Umschaltspiel sollte den Gästen den ganzen Abend über Probleme bereiten.
Köln agiert bissiger und zielstrebiger
Eingangs des zweiten Abschnitts konnte Franzreb zunächst noch einen 3-1-Konter vereiteln, doch dann kassierten die Bremerhavener doch noch das 2:0 (24.) durch David McIntyre, der vom Bully weg einen Schuss vor dem Gehäuse unhaltbar abfälschte. Kurz darauf hatte dann zwar auch das Team von Trainer Thomas Popiesch erstmals ein Powerplay, doch selbst mit einem Mann mehr auf dem Eis wollte nichts gelingen. Die Pinguins taten sich sogar schwer, überhaupt ins Angriffsdrittel zu kommen. Gerade einmal fünf Schüsse nach 30 Minuten sprachen eine deutliche Sprache. Dabei waren sie bis dato ligaweit das Team mit den meisten Schüssen pro Spiel - mit 38 Torschüssen im Schnitt. Davon war gestern jedoch nichts zu sehen. Die Kölner ließen die Offensive der Bremerhavener nicht zur Entfaltung kommen und agierten deutlich bissiger und zielstrebiger. Folgerichtig belohnten sie sich mit dem 3:0 (30.) durch Maximilian Kammerer. Die Pinguins konnten sich sogar noch glücklich schätzen, dass die Kölner weitere Großchancen nicht nutzen konnten.
Volles Risiko zehn Minuten vor dem Ende
„Wir haben noch 20 Minuten Zeit, um das Ding zu drehen. Wir schießen nicht genug aufs Tor, sind nicht konsequent genug. Das müssen wir jetzt ändern“, erklärte Nino Kinder nach den ersten zwei Abschnitten am Mikrofon von „Magentasport“. Dass die Pinguins durchaus in der Lage sind, einen 0:3-Rückstand noch zu drehen, haben sie diese Saison bereits bewiesen. Beim schlussendlichen 4:3 in Frankfurt am 2. Spieltag starteten sie ihre Aufholjagd jedoch schon gegen Ende des zweiten Drittels und waren deutlich besser im Spiel. So blieb die nächste Überraschung am Dienstagabend aus, selbst ein Ehrentreffer sollte nicht mehr gelingen. Als Coach Popiesch zehn Minuten vor dem Ende volles Risiko ging und in Überzahl zusätzlich den Torwart für einen sechsten Feldspieler zog, nutzte Bast die Gunst der Stunde für seinen zweiten Treffer zum 4:0. Den Endstand besorgte dann Jonathan Matsumoto in der 54. Spielminute mit dem 5:0.
Schon am Freitag geht es für die Pinguins weiter. Dann gastieren ab 19.30 Uhr die Grizzlys Wolfsburg zum Nordderby in der Eisarena Bremerhaven.
Tore: 1:0 (11:02) Bast (Sill), 2:0 (23:58) McIntyre (Glötzl), 3:0 (29:49) Kammerer (Chrobot, Roach), 4:0 (50:51) Bast (bei 4-6/Schuss ins leere Tor), 5:0 (53:06) Matsumoto (Chrobot, Kammerer).