Eishockeyspieler aus Bremerhaven und München in Aktion.

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Nino Kinder bejubelt den Siegtreffer im Spitzenspiel zwischen Bremerhaven und München.

Sieg im Spitzenspiel! Pinguins bleiben Tabellenführer

Das Spitzenspiel in der Deutschen Eishockey-Liga zwischen dem Tabellenführer Fischtown Pinguins und dem Zweiten EHC Red Bull München.

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Die Fischtown Pinguins haben das Spitzenspiel der DEL gegen den EHC Red Bull München gewonnen und die Tabellenführung verteidigt. Ein Tor in Unterzahl brachte den späten Erfolg und ließ die knapp 4000 Zuschauer in der Bremerhavener Eisarena jubeln.

In der Euphorie über den sechsten Sieg in Folge und die Verteidigung der Tabellenführung konnten Spieler und Fans sogar einen Schlager der Flippers ertragen. „Wir sagen Daaaaankeschön“, erklang es auf der Ehrenrunde der Spieler in der Eisarena, die die beiden Matchwinner ganz hinten in der Reihe genossen. Denn dieser Dank galt vor allem Nino Kinder, der acht Minuten vor dem Ende das Tor des Tages erzielte, und Torhüter Maximilian Franzreb. Der blieb erstmals in dieser Saison ohne Gegentor. Und das in so einem wichtigen Spiel. „Wir haben gezeigt, dass wir mit den Großen mithalten können. Wenn wir unser Spiel abrufen, ist in dieser Saison so einiges möglich. Wenn du oben bleiben willst, musst du solche Spiele gewinnen. Egal ob durch ein schönes Tor wie heute von Nino oder ein dreckiges Tor“, sagte Franzreb. Auch Trainer Thomas Popiesch hatte warme Worte für Kinder: „Das freut mich wahnsinnig für Nino, weil er immer ackert wie sonstwas. Es gibt sicher Spieler in dem Alter, die mit mehr Talent gesegnet sind. Aber er ist ein Supertyp, der alles gibt und nie aufgibt und auch noch Spaß und Freude vermittelt.“

Erstes Unterzahltor der Saison für die Pinguins

Das Spitzenspiel in der Deutschen Eishockey-Liga zwischen dem Tabellenführer aus Bremerhaven und dem Zweiten aus München hielt, was es versprach, auch wenn nur ein Tor fiel und das auch noch lange auf sich warten ließ. Vorangegangen war eine Strafe gegen Christian Wejse, die er bei einem Gerangel vor dem gegnerischen Tor kassierte. Fünf, sechs Mal beharkten er und sein Gegenspieler sich mit den Schlägern, bis sich Wejse einen Crosscheck erlaubte. „In dem Moment muss man beide rausschicken“, sagte Popisch auf der Pressekonferenz zu der Szene. „Hätten wir da ein Gegentor bekommen, hätte ich hier mit hochrotem Kopf gesessen.“ Aber es kam ja anders, Kinder erzielte das erst Unterzahl-Tor der Saison für die Pinguins. „Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey“, sangen die euphorischen Fans.

Jubelnde Pinguins-Spieler nach dem Sieg

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Jubelnde Pinguins-Spieler nach dem Sieg.

„Das Spiel war eng, 50:50 über 58 Minuten. Durch einen schlechten Pass ist das Spiel in die andere Richtung gegangen“, fasste Münchens Trainer Don Jackson die Partie treffend zusammen. Nur, dass es aus Bremerhavener Sicht ein starker Forecheck mit tollem Abschluss war, der das Spiel entscheid.

Anders als befürchtet konnte Verteidiger Nicholas Jensen, der sich beim Sieg im Wolfsburg am Sonntag verletzt hatte, auflaufen. Das Spiel startete rasant von beiden Seiten. Nach einem Schuss von Jan Urbas erklang das Tor-Horn schon in der Halle, doch der Videobeweis zeigte: der Puck war am Pfosten (7. Minute). Es war im ersten Drittel ein Spiel mit vielen Richtungswechseln und Tempo-Angriffen.

Glück für die Pinguins im Mitteldrittel

Das änderte sich etwas im zweiten Drittel. Bremerhaven tat sich zunehmend schwer, sauber aus dem eigenen Drittel heraus zu kombinieren. München eroberte immer mehr Scheiben in der neutralen Zone. Dadurch gerieten die Pinguins unter Druck und mussten froh sein, nach 40 Minuten nicht hinten zu liegen. Trevor Parkes scheiterte in der 26. Minute an der Latte und auch Freddy Tiffels ließ mit einem Schuss das Torgestänge wackeln (31.). Und schließlich musste Franzreb retten, als Maxi Kastner frei vor ihm auftauchte (39.). „Da haben wir uns mit Glück und Maxi Franzreb im Tor die Chance erhalten, Punkte zu holen“, sagte Popiesch. Und auch Franzreb räumte ein, dass das Spiel in dieser Phase hätte kippen können. „Wir waren oft einen Schritt zu spät, weil wir zu viele Turnover hatten. Zum Glück haben wir keine Strafen genommen. Und das Glück war auch auf unserer Seite.“

Eishockey-Spielszene

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Maximilian Franzreb (links) blieb erstmals in dieser Saison ohne Gegentor.

Die Pinguins hatten Mühe, selber offensiv in Aktion zu kommen. Es wurde zusehends ruhiger in der Halle, die 3989 Zuschauer spürten, dass München dem Treffer nahe war. Erst eine Doppelchance von Miha Verlic und Jan Urbas (35.) weckte die Lebensgeister auf den Rängen und auf dem Eis.

Zwar gehörten die ersten beiden Torszenen im Schlussabschnitt den Gästen, doch dann hatten die Pinguins eine gute Phase mit Schüssen von Moritz Wirth, Nick Jensen und Skyler McKenzie, die allesamt aber scheiterten. Als die Münchener erstmals in Überzahl waren und alle einen späten Gegentreffer befürchteten, brachte Kinder die Halle zum kollektiven Jubelschrei. Ganz souverän überstanden sie dann die letzten Angriffsversuche der Münchener in den Schlussminuten und durften sich von den Fans ausgiebig als Spitzenreiter feiern lassen.

Für die Fischtown Pinguins bleibt keine Zeit zum Durchpusten. Schon am Freitag, 28. Oktober steht das nächste Meimspiel gegen die Straubing Tigers auf dem Programm.

Pinguins - München 1:0 (0:0; 0:0; 1:0)

Tor: 1:0 (51:30) Kinder (ohne Assist) bei 4/5;

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Erstellt:
25.10.2022, 21:41 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 24sec

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